Nahverkehrs - News 2019
03.11.2019; 16:33 [07]
Herbstrevision für Schwebe- und Standseilbahn
Die Schwebebahn der Verkehrsbetriebe (DVB) fährt vom 4. bis zum 15. November nicht. Grund dafür ist die routinemäßige Herbstrevision. Danach ist gleich die benachbarte Standseilbahn dran. Diese ist vom 18. bis zum 29. November außer Betrieb und wird gewartet.
Es sind umfangreiche Durchsichten und Überprüfungen der gesamten Schwebebahn- Anlage notwendig, teilen die DVB mit. Die Seilbahnsteuerung soll nach den Wünschen der Fahrdienstleiter modifiziert werden. Auch die Horizontal- und Vertikallager der Stützenkonstruktion und die Fahrzeuge müssen begutachtet werden. Fahrgäste nach Oberloschwitz können in dieser Zeit die Buslinie 84/309 benutzen.
Bei der Standseilbahn müssen die mechanischen, elektrischen und hydraulischen Anlagenteile kontrolliert werden. Als Ersatz wird ein Anruflinientaxi angeboten.Das sollte bis spätestens 20 Minuten vor der Abfahrt unter Tel. 857 1111 bestellt werden. 2020 wird die Standseilbahn umfangreich in Stand gesetzt.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 01. November 2019
20.10.2019; 21:49 [06]
Neue Busfahrer aus Serbien
Personal ist gefragt bei den DVB, damit der Fahrplan funktioniert. Warum sie Hilfe aus dem Ausland brauchen.
Glavna Zeleznicka Stancia heißt Hauptbahnhof. Und Karta ist nicht die Landkarte, sondern der Fahrschein. Das müssen 15 andere Busfahrer aus Serbien zurzeit lernen. Schnell muss es gehen, denn ab dem 1. Februar sollen sie in Dresden sein und sofort mit ihrer Ausbildung als Linienbus- Fahrer bei den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) anfangen. Bus fahren können sie alle schon. Bis auf einen Reisebusfahrer waren die 19 Serben bisher in serbischen Nahverkehrsunternehmen beschäftigt.
Künftig sollen sie das Fahrerteam der Verkehrsbetriebe verstärken. Denn Busfahrer sind rar. Sie werden überall gesucht, sagt Jan Silbermann, Chef des Fahrbetriebs bei den DVB. Er ist in Belgrad fündig geworden. Knapp 540 Straßenbahnfahrer arbeiten bei den Verkehrsbetrieben, dazu etwas mehr als 240 Busfahrer. Ein Teil davon sind die fast 150 Kombibusfahrer, die in Bus und Bahn eingesetzt werden können. Dazu kommen noch rund 160 Busfahrer beim DVB- Tochterunternehmen Dresdner Verkehrsservice-gesellschaft. Sie müssen an jedem Werktag im Schichtbetrieb rund 570 Dienste absichern. Das bedeutet, mindestens 570 Fahrer braucht das Unternehmen täglich, um alle Linien laut Fahrplan zu bedienen. Andernfalls fallen Busse oder Bahnen aus. Das ist den Kunden nicht zuzumuten, die mittels Aushangfahrplan, Internetauskunft oder Handy genau berechnen können, wie lange sie unterwegs sein werden und wie das Umsteigen funktioniert. Die Verkehrsbetriebe brauchen mehr Fahrer. Ersatz ist schon deshalb nötig, weil bis 2028 laut Silbermann rund 600 Fahrer das Unternehmen verlassen. Sie gehen in Rente. Außerdem wachsen die DVB. Beispiel Linie 68: Sie soll ab Januar 2021 werktags alle zehn Minuten zwischen der Innenstadt und Cossebaude fahren. Fünf zusätzliche Busse und zwölf neue Fahrer braucht das Unternehmen für das Angebot.
Agentur vermittelt Fahrer
„Der Markt ist leer gefegt“, sagt Silbermann. „Egal wo man in Deutschland hinguckt, ich habe von keinem Unternehmen gehört, wir haben ausreichend Fahrer.“ Bisher reichte es für die DVB, jedes Jahr neue Fahrer auszubilden, Quereinsteiger zu Bus- und Bahnfahrern zu machen und ab und an auch einen Fahrer einzustellen, der aus einem anderen Unternehmen nach Dresden wechselte. Doch das reicht nicht mehr, obwohl die Verkehrsbetriebe ihre Ausbildungskapazitäten aufgestockt haben. „Vor allem nicht, wenn Klimaschutz und Verkehrswende wirklich ernst genommen werden“, sagt Silbermann. Deshalb ist er froh, dass er von einer Agentur gehört hat, die Busfahrer aus dem Ausland nach Deutschland vermittelt. In- Job heißt das Unternehmen und vor dem ersten Kontakt mit Dresden hatte es bereits die potenziellen neuen Fahrer zusammen. Das ist Silbermann wichtig, denn die Verkehrsbetriebe selbst waren nicht angetan, als Anfang der 2000er- Jahre ein Busunternehmen aus Zürich via Zeitungsanzeige Fahrer aus Dresden abwarb. Jetzt ist das anders. Die Fahrer aus Belgrad wollen weg und sind zugleich in Dresden willkommen. Anfang April oder Anfang Mai können sie das erste Mal auf Strecke gehen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Im doppelten Sinne. Zuerst müssen sie nach Dresden kommen. Dafür brauchen die Belgrader Aufenthaltsgenehmigungen für Deutschland. Dann steht die Sprache an erster Stelle. In ihrer Heimat lernen die 19 Neuen gerade Deutsch. Sind sie in Dresden, geht es weiter mit dem Sprachunterricht. Sobald sie genügend Fachbegriffe verstehen, beginnt die Ausbildung bei den DVB. Sie müssen das Streckennetz, die Technik, alle Arbeitsregeln und die Servicestandards der Verkehrsbetriebe kennenlernen. Jan Silbermann hat sie alle selbst kennengelernt, als er im Juli mit zwei Kollegen in Belgrad war. Dort haben die Besucher aus Dresden die DVB vorgestellt und dann Bewerbungsgespäche geführt. Mit Dolmetscher. „Dabei kam gar nicht das Geld an erster Stelle“, erinnert sich der Fahrbetriebs- Chef. Die Fahrer hätten als Motivation für den Wechsel vor allem angegeben das sie in einem Rechtsstaat leben wollen. Dann kamen die Themen Sicherheit und Bildung, danach erst das Geld.
18 Monate warten auf die Familie
Leicht haben es die Neuen bei den DVB nicht. Ihre Sprachschule in Belgrad müssen sie selbst bezahlen, und auch in Dresden übernehmen die DVB nur einen Teil der Kosten. Die Verkehrsbetriebe wollen WG- Wohnungen für die Fahrer suchen, die Mieten und die Nebenkosten sind Sache der künftigen Mitarbeiter. Und ihre Familien können sie frühestens nach 18 Monaten nachholen. Mithilfe von Paten aus dem Unternehmen werden sie diese Durststrecke gut überstehen, hofft Silbermann. Doch noch sind sie nicht da und das Arbeitskräfte- Projekt mit Fahrern aus dem Ausland ist für die DVB Neuland. Ein Test, wie der Fahrbetriebs- Chef sagt. Aber einer, von dem er sich viel verspricht.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 16. Oktober 2019
Oskarstraße geht ins Finale
Jetzt steht fest, wann die ersten Straßenbahnen fahren sollen. Doch der Zeitplan ist eng.
Schon etwa seit einem Jahr sollte die Oskarstraße fertig sein. Im Frühsommer 2018 war der Start des Bahnverkehrs auf der neuen Gleisverbindung zwischen Wasaplatz und Tiergartenstraße geplant. Das wurde nichts, ein Baustopp kippte den Zeitplan von Stadt und Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB). Jetzt steht ein neuer Termin für den Start des Straßenbahnbetriebs fest. Es ist der 6. Juli. Auch dann werden noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen sein, doch die Bahnen und Busse können ab diesem Tag auf der Oskarstraße fahren und am S- Bahn- Halt Strehlen stoppen. Es ist das erste Gleisstück, das im Rahmen des Straßenbahnprojekts 2020 in Betrieb genommen wird und gehört zur Trasse Strehlen- Löbtau.
Rund 20 Bagger hat Verkehrsbetriebe- Vorstand Andreas Hemmersbach am Freitagmorgen auf der Baustelle gezählt. „Hier arbeiten zurzeit 40 bis 50 Kollegen“, sagte er bei einem Rundgang. Was er damit andeuten will: Auf der Großbaustelle geht es jetzt richtig voran. Und das ist gut so, schließlich kann jeder zusätzliche Bautag die Kosten noch weiter in die Höhe treiben.
Mit rund 30 Millionen Euro rechnen Stadt und DVB für den Streckenneubau samt der Straßensanierung und der Erneuerung aller Leitungen, Kabel und Rohre im Untergrund. Das ist rund ein Drittel mehr als ursprünglich geplant. Die Verkehrsbetriebe, die Stadt, die Drewag und die Stadtentwässerung teilen sich die Summe, die DVB zahlen aber mit rund 24 Millionen Euro den Löwenanteil. Knapp 60 Prozent des Betrags bekommen die Beteiligten vom Freistaat zurück. Auch die jetzt deutlich höheren Baukosten finanziert das Land mit.
Zwischen der Wasastraße und dem Gustav- Adolf- Platz liegen schon die Schienen, und die Straße ist fast fertig. Gäbe es bereits die Oberleitungen, könnten dort schon Straßenbahnen fahren. Doch die Fahrdrähte kommen zuletzt. Erst muss die gesamte Gleistrasse fertig sein. Sie ist genau 1,1 Kilometer lang, dazu kommen auf der Tiergartenstraße stadteinwärts ab der Querallee noch 116 Meter neues Einzelgleis. Der Gustav- Adolf- Platz wird von den Schienen durchgeschnitten, daran gab es Kritik. Neue Bäume rund um den Platz sollen dagegen helfen und den großen Kreisel mit den Schienen in der Mitte ansehnlicher machen. Es seien Ginkobäume, sagt Annett Tschacher, Projektleiterin für die Großbaustelle. Männliche Ginkobäume, die anders als die weiblichen Geschwister keine übel riechenden Früchte produzieren. Die Platzmitte soll künftig passend zur Jahreszeit mit Blumen bepflanzt werden.
Die Bauarbeiter konzentrieren sich zurzeit auf der Kreuzung Tiergartenstraße / Franz- Listz- Straße, auf den Kaitzbachkanal unter der Oskarstraße und auf den Wasaplatz. Alles muss zur gleichen Zeit fertig werden. „Wir werden vielleicht die Haltestellenunterstände noch nicht ganz komplett haben“, schränken die DVB- Verantwortlichen ein. Doch wenn am 6. Juli die ersten Bahnen auf dem neuen Gleisabschnitt fahren, müssen die Fahrgäste auch gefahrlos an die Haltestellen gelangen. Das heißt alle Wege dorthin müssen frei und sicher sein. Das klappt, glauben die Bauverantwortlichen von Stadt und Verkehrsbetrieben. Dann halten die Bahnen auch am Wasaplatz auf der Lockwitzer Straße an neuen Haltestellen.
Im Augenblick sieht man auf dem Platz in Strehlen vor allem rot- weiße Zäune. Sie sperren die Baufelder von der Straße ab und helfen Autofahrern zugleich, den Weg durch die Baustelle zu finden. Am 7. Mai ändert sich dort noch einmal der Verkehrsverlauf, dann rollen die Autos über ein bereits neu gebautes Straßenstück auf der Ostseite des Platzes. Reinhard Koettnitz findet das nicht besonders glücklich, denn zu dieser Umleitung gehört dann auch ein gerade neu gepflastertes Straßenstück. „Ob das hält?, fragt sich der scheidende Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes.
Unterdessen treiben Stadt und DVB die Vorbereitungen für den nächsten Bauabschnitt der Trasse Löbtau- Strehlen voran. Dabei geht es um das Teilstück mit der Nossener Brücke. Ende des Jahres könnte es soweit sein, dass das sogenannte Planfeststellungsverfahren gestartet wird, stellte Baubürgermeister Raoul Schmidt- Lamontain (Grüne) am Freitag in Aussicht. Bei diesem Verfahren werden alle Baupläne von der Landesdirektion Sachsen geprüft. Wer an der Strecke wohnt oder arbeitet, kann Kritik anbringen, die bei den weiteren Vorbereitungen für den Bau berücksichtigt werden muss. Einen Bautermin gibt es für diesen Abschnitt noch nicht.
Mit mehrmonatigen Verzögerungen rechnet DVB- Vorstand Hemmersbach für den Abschnitt auf dem Zelleschen Weg. Grund dafür sind neue Diskussionen über die Aufteilung des Straßenraums. Nie infrage standen dabei aber die Positionen der Schienen auf dem Grünstreifen in der Straßenmitte.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 27. / 28. April 2019
18.04.2019; 16:36 [04]
CarGoTram gegen Diesel – Fahrverbote?
Gegen Abgase und verstopfte Straßen im Zentrum: Die Dresdner CarGoTram transportiert Autoteile aus dem VW- Güterverkehrszentrum in die Gläserne Manufaktur. Das Vorzeigeprojekt einer umweltfreundlichen Güter- Straßenbahn rückt mit drohenden Diesel- Fahrverboten nun wieder in den Fokus.
311.000 Kilometer, eine Strecke fast bis zum Mond. So viel haben die beiden blauen CarGoTrams in Dresden schon zurückgelegt. „Von außen nach Innen“, beschreibt VW- Logistikleiter Mario Blank (47) das klimafreundliche Transport- Konzept. So liefern täglich 40 Brummis aus ganz Europa E- Golf- Teile wie Verkleidung, Scheiben, Airbags ins zentrumsferne VW- Lager in der Friedrichstadt (Potthoffstraße). Arbeiter verladen die Güter dort in die CarGoTram, für die ein Gleisanschluss gelegt wurde. Sechs Mal täglich rollt die Bahn ins 5,5 Kilometer entfernte VW- Werk (über Bahnhof Mitte, Postplatz, Straßburger Platz) – und zurück..
Eine Fahrt dauert etwa 25 Minuten.Wir reihen uns zwischen die regulären Bahnen ein“, sagt Marco Kraut (45). Er ist einer von sechs Fahrern einer DVB- Tochterfirma, der sich ins blaue Cockpit setzen darf. Weitere Personen dürfen nicht mitfahren.
Der Öko- Vorteil: Laut Logistik- Leiter Blank ersetzt die CarGoTram jeden Tag zwölf bis 15 LKW- Fahrten. Damit verursache sie nur etwa die Hälfte an CO²- Emissionen. Diese lägen sogar bei Null, würden die DVB gänzlich auf grünen Strom setzen.
Das Problem: Nur bei hoher Auslastung rechnet sich die CarGoTram auch finanziell im LKW- Vergleich. Vorm Start der Güterbahn 2001 waren bis zu 30 Fahrten täglich geplant. Das war jedoch schon zu Phaeton- Hochzeiten schwierig.
Dennoch ist das Dresdner Modell, was um die Jahrtausendwende nach Stadtrats- Auflage entwickelt wurde, vorm Hintergrund des Klimaschutzes aktuell wie nie. Kommunen grübeln, wie sie die Innenstädte sauberer bekommen. Auch unser Rathaus hat die Güterstraßenbahn für die Citylogistik weiter auf dem Schirm. Anfragen zur CarGoTram kommen bis heute aus der ganzen Welt. Zuletzt prüfte Berlin das Konzept für Trams und U- Bahnen. In Zürich wird Sperrmüll auf Schienen transportiert. Frankfurt experimentiert mit Bahnen, die Post befördern. Und auch in München gibt es Initiativen zu einer „Packerl- Tram“. Damit könnte die Dresdner CarGoTram also noch spät Schule machen.
Quelle: Dresdner Morgenpost vom 01.04.2019
14.02.2019; 19:44 [03]
Wieder mehr Fahrgäste in Bus und Bahn
Seit drei Jahren legen die Verkehrsbetriebe deutlich zu. Inzwischen denken sie schon bis zum Jahr 2028.
Es wird eng in den Bussen und Straßenbahnen. Denn Jahr für Jahr steigen mehr Fahrgäste ein. Drei Millionen zusätzliche Kunden haben die Verkehrsbetriebe im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2017 gewonnen. Insgesamt 163,3 Millionen Menschen sind 2018 mit den gelben Fahrzeugen mitgefahren, berichtete am Donnerstag Unternehmensvorstand Andreas Hemmersbach.
Und es geht genauso weiter, prognostizieren die Verantwortlichen des Nahverkehrsunternehmens mit Blick auf die Entwicklung der Einwohnerzahl und die Verkehrswende. In etwa vier Jahren könnte die 170 Millionen- Grenze erreicht sein, in reichlich zehn Jahren ist es nicht mehr weit bis zur 180 Millionen- Marke.
Den positiven Trend bestätigenauch die Zahlen aus den S- Bahnen. Sie liegen noch nicht komplett vor, aber der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) meldet mehr Fahrgäste auf den innerstädtischen Strecken der S1 (Meißen- Schöna) und der S2 (Pirna- Flughafen Dresden). An der Stadtgrenze zwischen Dresden und Radebeul kletterte die Zahl der Fahrgäste von 2017 zu 2018 um neun Prozent, teilt der VVO mit. Das entspricht 780 S- Bahn- Kunden pro Werktag.
Den steigenden Fahrgastzahlen wollen die Dresdner Verkehrsbetriebe mit Linienänderungen, größeren Straßenbahnen und einem dichteren Takt begegnen. Das fängt noch in diesem Jahr an. Die Buslinien 75 (Pirnaischer Platz- Goppeln) und 94 (Postplatz- Cossebaude / Niederwarta) sollen zu einer Linie werden und die Busse ab 2020 alle zehn Minuten fahren.In drei Jahren kommen die Straßenbahnlinien 4, 6, 10, 12 und 13 nicht mehr ohne die ganz langen Züge aus, die jetzt zum Beispiel auf der Strecke der 7 und 11 fahren. Dann sollen auch die neuen Straßenbahnen im Einsatz sein. Hemmersbach rechnet mit dem Testzug schon im nächsten Jahr.
Die breiteren Bahnen sollen zuerst dort fahren, wo die Gleise dafür schon den richtigen Abstand haben und besonders viele Fahrgäste unterwegs sind. Martin Gawaöek, zuständig für das DVB- Verkehrsmanagement, kündigt an, dass das die Linien 2, 3 und 7 sein werden. Dafür könnten dann die ersten 30 Meter- Bahnen aufs Abstellgleis fahren. Denn für die kurzen Züge haben die DVB dann kaum noch Verwendung. Wie viele davon dann ausgemustert werden könnten, steht noch nicht fest.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 08. Februar 2019
13.01.2019; 23:43 [02]
Abschied von der Wasastraße
Am Montag rollt die letzte Linienbahn über den Abschnitt. Am Sonntag wird es historisch.
Mit dem Bau der neuen Straßenbahntrasse auf der Oskarstraße ist nun auch das Ende der Strecke über die Wasastraße eingeläutet. Nach 122 Jahren fahren in der Nacht zum Montag zum letzten Mal Straßenbahnen auf der Wasa- und Franz- Liszt- Straße. Der letzte Linienwagen passiert die Wasastraße am Montagmorgen, 3:59 Uhr, als Linie 13 in Richtung Prohlis. Danach ist Schluss. Dann beginnt der Umbau für die künftige Streckenführung vom Wasaplatz über S- Bahn- Haltepunkt Strehlen. Zum Abschied bietet das Straßenbahnmuseum am Sonntag allen Bahnbegeisterten Sonderfahrten mit einem historischen Fahrzeug über die Trasse an.
Von 13 bis 15 Uhr fährt stündlich ein Gotha- Straßenbahnzug, Baujahr 1960, vom Straßburger Platz zur Hugo- Bürkner- Straße. Startpunkt ist die Haltestelle der Linie 10. Gehalten wird bei der Fahrt über Lenne-, Tiergarten-, Franz- Liszt-, Wasa- und Lockwitzer Straße an jeder regulären Station. Die Fahrt kostet pro Richtung für Erwachsene drei, ermäßigt zwei und für die ganze Familie sieben Euro.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 12./13. Januar 2019
12.01.2019; 16:12 [01]
Mehr Zuschuss der TWD an die DVB
Seit 13 Jahren gilt bei der DVB ein eisernes Dogma: Maximal 40 Millionen Euro dürfen die Verkehrsbetriebe jährlich Verlust machen. Das ändert sich ab diesem Jahr. Für 2019 genehmigte der Aufsichtsrat ein Minus von bis zu 42,5 Millionen Euro. Mittelfristig wird das auf 45 Millionen Euro steigen.
Der Verlust wird weiterhin durch Gewinne innerhalb der Technischen Werke (DREWAG+ENSO) abgefedert. Einer der Hauptgründe für das neue Limit ist kurioserweise der Erfolg der Verkehrsbetriebe: Weit über 160 Millionen Fahrgäste pro Jahr füllen Busse und Bahnen mittlerweile so stark, dass zusätzliche Busse und Bahnen samt mehr Personal gebraucht werden. Zudem erfüllen die DVB immer mehr Wünsche der Politik. Egal ob neue Buslinien in den Stadtteilen, ein immer stärker genutztes Sozialticket oder häufigere Fahrten nachts: All das muss bezahlt werden. Durch neue Tarifabschlüsse steigen die Löhne stärker als erwartet.
„Die rasant gestiegenen Fahrgastzahlen erfordern neue Angebote. Zudem bleiben die Fahrpreise 2019 stabil. Wir benötigen daher erstmals mehr Geld von der Stadt. Aber es ist gut angelegtes Geld“, so Sprecher Falk Lösch. Der Kostendeckungsgrad der DVB liegt damit bei etwa 80 Prozent, mehr als in vielen vergleichbaren Städten. Andere Verkehrsbetriebe fahren maximal 85 Prozent ein.
Dennoch sorgen die Extra- Millionen auch für Unruhe. Der zusätzliche Verlust wird zwar durch die Technischen Werke aufgefangen, dennoch fehlt das Geld
damit für andere Projekte. Kritiker werfen den Verkehrsbetrieben zudem vor, nicht effizient genug zu arbeiten.
Die Zahlen ergeben ein anderes Bild. Anfang der 90er- Jahre machten die DVB 100 Millionen Euro Miese, 2005 waren es 55 Millionen. Den geringsten Zuschussbedarf mit 38 Millionen Euro gab es 2010.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 07. Januar 2019