Nahverkehrs - News 2016
18.12.2016; 00:24 [31]
Nahverkehr im Dresdner Norden
Der VVO will die Strecke Dresden- Ottendorf- Königsbrück attraktiver machen und ist nun einen Schritt weiter.
Es ist ein gewohntes Bild. Die Städtebahn aus Dresden hält am Bahnhof in Königsbrück. Pendler steigen aus und setzten sich in ihr Auto, Schüler springen in den nächsten Bus, und Königsbrücker schlendern hinunter in die Stadt. Die Bahn gehört zu Königsbrück wie das denkmalgeschützte Viadukt. Es könnte aber auch anders kommen. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) will die Verbindung zwischen Dresden und Königsbrück attraktiver machen und prüft dabei auch eine Variante, die ganz ohne Zug auskommt.
Zwei Möglichkeiten stehen nach einem längeren Auswahlprozess noch zur Debatte. Die erste Variante sieht vor, dass die Straßenbahn künftig bis Ottendorf- Okrilla fährt und Pendler mit Bussen weiter nach Laußnitz und Königsbrück fahren. Eine weitere Variante schlägt vor, die Bahnverbindung insgesamt zu beschleunigen und den Zug weiterhin bis nach Königsbrück zu führen. Die Bürgermeister von Laußnitz und Königsbrück haben ganz klare Präferenzen. „Die Welt hört nicht hinter Ottendorf auf. Erst kommt die Heide und dann viel Leben“, sagt der Königsbrücker Heiko Driesnack (CDU). Er möchte, dass die Zugverbindung der Stadt erhalten bleibt. „Der Speckgürtel von Dresden dehnt sich aus, und ein vernünftiger Nahverkehr ist dabei zukunftsfördernd“, sagt er.
Der VVO hat die beiden Varianten in einer Studie erarbeitet und nun noch einmal in einer Kosten- Nutzen- Analyse prüfen lassen. Die Planer des Verkehrsconsult Dresden- Berlin GmbH kommen dabei zu dem Ergebnis, dass sich beide Verbesserungsvorschläge für die Strecke lohnen würden. Die Vorteile der Straßenbahn- Variante liegen dabei vor allem in der guten Anbindung der Gemeinde Ottendorf- Okrilla an das Stadtgebiet von Dresden. „Wer auf der Königsbrücker Straße arbeitet, kommt so schneller ans Ziel“, sagt der Pressesprecher des VVO, Christian Schlemper. Länger unterwegs sind aber die Fahrgäste, die in einen anderen Dresdner Stadtteil fahren wollen. „Und die lange Reisezeit ist ja schon jetzt ein Nachteil“, sagt der Sprecher.
Die Planer haben errechnet, dass die Straßenbahn- Variante trotzdem 1.700 neue Kunden locken könnte. Ein Vorteil wären die niedrigen Betriebsaufwendungen, ein Nachteil wiederum die hohen Investitionskosten von rund 40 Millionen Euro. Die Variante der schnelleren Zugverbindung bis nach Königsbrück wäre in dieser Hinsicht deutlich günstiger. Der Umbau der Strecke könnte rund sieben Millionen Euro kosten, hat man berechnet. Der Betrieb würde aber teurer werden. Bisher müssen die Regionalzüge durch Ottendorf- Okrilla sehr langsam fahren, am Haltepunkt Süd legen sie zudem eine Pause ein, um auf den entgegenkommenden Zug zu warten. Der Umbau der Strecke könnte die Reisezeit nach Dresden um fünf bis zehn Minuten verkürzen.
Der VVO würde das mit der Taktverdopplung kombinieren. Die Kunden in Ottendorf- Okrilla bekämen damit die Chance, jede halbe Stunde in die Landeshauptstadt zu fahren. Die Königsbrücker und Laußnitzer könnten weiterhin jede Stunde in den Zug steigen. Die überraschende Erkenntnis der Planer: Diese Variante könnte ebenfalls 1.700 neue Fahrgäste für die Strecke bringen. „Das wären aber andere als bei der Straßenbahn-variante“, sagt Christian Schlemper. Die Zugverbindung spreche vor allem die an, die schnell die Dresdner Bahnhöfe erreichen wollen.
Die Planer haben die Vor- und Nachteile beider Varianten in der Kosten- Nutzen- Analyse präzisiert. Eine Entscheidung für eine der beiden Möglichkeitenist aber noch nicht gefallen. „Wir wollen jetzt mit dem Freistaat über die mögliche Finanzierung beider Varianten sprechen“, sagt Pressesprecher Christian Schlemper. Die Fördermittel, die für die Baumaßnahmen eingeworben werden konnten, werden die Entscheidung mitbeeinflussen, welche Variante letztendlich umgesetzt wird.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 08. Dezember 2016
08.12.2016, 17:58 [31]
Kassiert die DVB bald für die Stadt die Parkgebühren?
Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) könnten künftig nicht nur Busse und Bahnen durch die Stadt fahren lassen, sondern indirekt auch für alle Autofahrer zuständig sein. Das sieht eine Idee der rot- grün- roten Stadtratsmehrheit vor.
Das Unternehmen soll demnach in Zukunft die Bezahlparkplätze in der Stadt betreiben. Das bedeutet, es müsste dann die Stellflächen in Ordnung halten, die Gebühren kassieren und das Geld an die Stadt überweisen. „Die DVB haben Interesse gezeigt“, sagte gestern Linke- Stadtrat Tilo Kießling. Ohnehin sei das Unternehmen überall in Dresden vertreten, begründete er die Idee. Die Ratsmehrheit hat die Verwaltung deshalb beauftragt, ihre Idee zu prüfen. Mit einem Ergebnis rechnen die Stadträte in etwa einem Jahr.
DVB- Sprecher Falk Lösch hat das Ansinnen aus dem Rathaus überrascht. „Bis jetzt ist die Stadt damit noch nicht an uns heran getreten“, sagte er zu dem Projekt.
Die Bezahlparkplätze betreiben derzeit die Stadt, über die Gebührenhöhe entscheidet der Stadtrat.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 24. November 2016
10.11.2016; 12:14 [30]
Breitere Bahnen für Dresden
Die Verkehrsbetriebe wollen breitere Trams für mehr Fahrgäste bestellen. Auch eine neue Trasse ist vorgesehen.
Wie verkraftet Dresden die steigenden Einwohnerzahlen? Allein in den nächsten 14 Jahren sollen über 30.000 Menschen dazukommen – eine Kleinstadt so groß wie Radebeul. Schon jetzt sind Busse und Bahnen oft brechend voll. Die Ideen für einen flüssigen Nahverkehr reichen von breiteren Straßenbahnen bis hin zu komplett neuen Stadtbahnstrecken. Zumindest um einen dieser Vorschläge gibt es jetzt schon Ärger.
Plan 1: Breitere Straßenbahnen können mehr Fahrgäste transportieren
Dresdens jüngste Straßenbahnen steuern bereits auf ihren zehnten Geburtstag zu. Die Verkehrsbetriebe haben entschieden, sich keine neuen Fahrzeuge dieses Typs mehr zuzulegen. Derzeit wird der Kauf neuer Trams vorbereitet. Sie sollen 35 Zentimeter breiter werden, sodass pro Reihe vier Sitze nebeneinander passen. Somit können mehr Fahrgäste einsteigen. Vorbild sind die Rostocker Straßenbahnen. Um die Haltestellenkanten für die breiteren Fahrzeuge nicht anpassen zu müssen, sind für die Hansestadt Wagenkästen gebaut worden, die erst oberhalb der Kante breiter werden. Die Dresdner erarbeiten nun eine Produktskizze als Grundlage für eine Ausschreibung. „Darin steht, welche Anforderungen die Bahn erfüllen muss“, sagt DVB- Sprecher Falk Lösch. Mitte nächsten Jahres soll dieses sogenannte Lastenheft fertig sein. Dann müsste die Finanzierung geklärt werden. Rostock hat für seine 13 Trams rund 38 Millionen Euro bezahlt. „Da solche Fahrzeuge nur mit Fördermitteln beschafft werden können, müssen wir europaweit ausschreiben“, so Lösch.
Mindestens fünf Jahre werden bis zur Auslieferung vergehen, schätzt Lösch. Genug Zeit, um die Straßen für die breiteren Bahnen vorzubereiten. Damit sie aneinander vorbei passen, muss der Abstand zwischen den Gleismitten drei Meter betragen, mehr als jetzt. Die Umrüstung passiert schon seit 1996 Schritt für Schritt – immer wenn im Stadtgebiet eine Straße komplett erneuert wird. 2018 sind Bürger- und Harkortstraße dran.
Plan 2: Eine neue Stadtbahn- Strecke durch Dresdens Villenviertel
Die Buslinie 61 ist nicht nur entlang des Unigeländes rappelvoll. Stehen statt sitzen ist im Berufsverkehr auch in Striesen angesagt. Während zwischen Kesselsdorfer Straße, Zelleschem Weg und Strehlen eine neue Straßenbahntrasse bereits beschlossene Sache ist, tun sich viele Striesener und Blasewitzer schwer mit dem Gedanken, dass Trams in Zukunft von der Wiener Straße durch ihr Villenviertel zum Schillerplatz rollen könnten. Klaus Morawetz von der Bürgerinitiative Bühlau hält Gleise zum Beispiel über die Dornblüthstraße für nicht tragbar, wie er kürzlich im Ortsbeirat sagte. Er zweifelt an der Überlastung der Linie 61 in den beiden Stadttteilen.
Stadtverwaltung und Verkehrsbetriebe betonen, dass bislang weder über die Stadtbahn selbst noch über eine Streckenführung entschieden worden ist. Der vorgeschlagene Korridor sei symbolisch zu verstehen. Der Ortsbeirat will nun, dass der Ersatz der Linie 61 durch Straßenbahnen ergebnisoffen untersucht und dabei der Denkmalschutz in den Villenvierteln berücksichtigt wird. DVB- Sprecher Falk Lösch betont, dass die Verkehrsbetriebe eine Weiterführung der Stadtbahn von Strehlen nach Blasewitz für sinnvoll halten. Baubeginn wäre frühestens Ende der 2020er- Jahre. Und nicht die Verkehrsbetriebe würden darüber entscheiden, sondern die Stadt, die für die Mobilität ihrer Einwohner verantwortlich sei.
Plan 3: Dresdner S- Bahnen sollen häufig durch die City fahren
Aus Sicht der Stadt ist ein dichterer S- Bahn- Takt dringend nötig, damit mehr Menschen vom Auto auf den Zug umsteigen – auch, um die Abgassituation in den Griff zu bekommen. Immerhin fahren derzeit fast 14.500 Menschen täglich mit der S1, rund 20 Prozent mehr noch als vor sechs Jahren. Rein baulich wäre ein dichterer Takt schon jetzt möglich. Die S- Bahnen haben separate Gleise bekommenund müssen nicht mehr auf Fernzüge warten. Noch fehlt aber das Geld. Demnächst wollen sich der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), die Landeshauptstadt und weitere Partner zusammensetzten und aushandeln, wie der Fahrplan in Zukunft aussehen soll.
Plan 4: Neue S- Bahn- Linie in den Dresdner Westen
Wenn es nach der Stadt geht, muss das Dresdner S- Bahn Netz weiter ausgebaut werden. Haltepunkte sollen unter anderem an der Stauffenbergallee, an der Nossener Brücke und in Höhe des Zoos entstehen. Auch eine vierte S- Bahn- Linie zwischen dem Hauptbahnhof und Coswig über die linkselbische Seite ist im Verkehrsentwicklungsplan vorgesehen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 07. November 2016
10.11.2016; 12:13 [29]
Zastrow und das Straßenbahnkonzept
In wenigen Jahren sollen die ersten breiteren Straßenbahnen durch Dresden rollen. Derzeit arbeiten die Verkehrsbetriebe die technischen Voraussetzungen für die neuen Trams aus, um später eine europaweite Ausschreibung starten zu können (die SZ berichtete). FDP- Fraktionschef Holger Zastrow hält diesen Schritt allerdings für verfrüht. „Bevor man über so gewaltige Investitionen wie neue Straßenbahnen diskutiert, müssen die DVB endlich das Gesamtkonzept für alle Streckenabschnitte vorlegen“, sagte er am Montag. Jeder in Dresden müsse wissen, was auf ihn zukommt, wenn die Fahrbahnen für breitere Straßenbahnen umgebaut werden.
Neu sind diese Ausbaupläne jedoch nicht. Seit Mitte der 90er- Jahre erhöhen die Verkehrsbetriebe immer dann die Abstände der Gleise zueinander, wenn eine Straße komplett saniert wird. Eine Liste über die Projekte der kommenden Jahre steht sogar auf der Internetseite der DVB. Zastrow wolle aber auch wissen wie bekannte Engstellen, etwa auf der Görlitzer Straße, umgestaltet werden müssen, damit die Bahnen dort fahren können, sagt er.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 08. November 2016
05.11.2016; 18:45 [28]
Revision der Bergbahnen
Es sind nicht nur bei Touristen beliebte Ausflugsziele. Doch ab Dienstag bleiben zunächst die Standseil- und anschließend die Schwebebahn stehen. Denn die alljährliche Herbstrevision steht wieder an.
Bis zum 11. November werden die elektrischen und hydraulischen Anlagen der Standseilbahn überprüft. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Baustelle gelegt, die erst vor zwei Jahren bei der vergangenen Hauptuntersuchung eingesetzt wurden. Während der Revision fährt ein Anruflinientaxi im 30- Minuten- Takt. Das sollte allerdings 20 Minuten vor der geplanten Abfahrt angerufen werden.
Vom 14. bis 25. November untersuchen Fachleute dann die Schwebebahn. Bremsen, Türen, Antrieb und Stützen werden unter die Lupe genommen. Fahrgäste die nach Oberloschwitz möchten, können in der Zeit die Buslinien 84 oder 309 benutzen. Neben der Herbst- gibt es jedes Jahr auch eine Frühjahrsrevision.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 01. November 2016
05.11.2016; 18:43 [27]
Zukunft der Straßenbahn- Linien
Mit dem abschnittsweisen Neubau der Straßenbahnstrecke von Löbtau nach Strehlen soll die überlastete Buslinie 61Schritt für Schritt ersetzt werden. Auswirkungen wird das Projekt aber auch auf andere Linien haben:
So soll die 7 in Zukunft nicht mehr über die Freiberger Straße fahren, sondern über die Nossener Brücke und den Nürnberger Platz zum Hauptbahnhof. Die Linie 8 fährt den Plänen zufolge dann werktags nur noch im 20- Minuten- Takt nach Plauen. Ansonsten enden die Fahrten bereits am Postplatz. Später sollen die Trams generell nur noch bis zum Postplatz fahren.
Auch an der Linie 9 wollen die Verkehrsbetriebe schrauben: Sie wird zukünftig vom Wasaplatz kommend über den Zelleschen Weg zum Nürnberger Platz und weiter zum Hauptbahnhof fahren. Dadurch wird sich die Fahrzeit um drei bis vier Minuten erhöhen. Die Anpassungen im Liniennetz werden voraussichtlich in der kommenden Sitzung des Stadtrats am Donnerstag beschlossen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 03. November 2016
17.09.2016; 18:53 [26]
Bus und Bahn kommen schneller voran
Seit Jahren basteln Verkehrsbetriebe und Stadtverwaltung an Lösungen, wie Bus und Bahn schneller durch Dresden rollen können. Jetzt liegen erste Zahlen auf dem Tisch, wie sich dieser Aufwand tatsächlich auswirkt.
Vorzeigeprojekt ist nach wie vor die Beschleunigung der Nord- Süd- Verbindung zwischen Nürnberger Platz, Hauptbahnhof und Albertplatz. 24 Kreuzungen werden umgebaut, die Technik der Strabas wird aufgerüstet. So sollen Bahnen eher auf einer „Grünen Welle“ durch Dresden fahren. Allein dafür flossen 2,3 Millionen Euro an Fördergeldern.
Zudem wurden die Ampelschaltungen am Schlesischen Platz, Neustädter Markt, Lennéplatz sowie an der Kreuzung Könneritzstraße / Ecke Ostra- Allee so umgeplant, dass die DVB vor allem nachts besser vorankommen. Das Ziel der Verkehrsbetriebe: Wer schneller fährt, kann bei gleichem Angebot mehr Passagiere befördern.
Zumindest teilweise geht das bereits auf: Die jährlich etwa 15 Millionen Fahrgäste der Linie 7 wurden im Jahr 2010 wochentags im Schnitt mit 20,9 Stundenkilometern durch Dresden gefahren. 2014 waren es 22,2 km/h – macht immerhin 1,3 „Sachen“ mehr. Dem Individualverkehr schadet das nicht: Autofahrer kommen dank Straßenausbau sogar 2,5 Stundenkilometer schneller durch Dresden. Statt 23,8 km/h sind es nun 26,3 km/h.
Quelle: Dresdner Morgenpost vom 16. September 2016
11.09.2016; 22:11 [25]
Partei „Die Linke“ gegen Militär-Webebahn
Die Karriere-Werbung fürs Militär soll entfernt werden, fordern Stadträte. Auch eine Petition ist gestartet worden.
Sie fährt in Tarnfarben durch Dresden und wirbt für eine Karriere beim Militär: Eine Straßenbahn dient seit mehreren Wochen als Werbefläche für die Bundeswehr. Bereits im August hatte Linken-Fraktionschef André Schollbach heftig Kritik an der PR-Kampagne geübt. „Darüber wird noch zu reden sein“, kündigte er an und sprach von einer zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft. Jetzt ist im Rathaus eine Petition eingegangen, die den Stadtrat auffordert, die Werbung auf der Tram schnellstens einzuziehen.
„Meine Einwände richten sich nicht gegen eine Werbung für die Bundeswehr“, schreibt der Einreicher, dessen Name die Stadtverwaltung wie üblich nicht nennt. Die Sprache der Slogans wäre hetzerisch. Auf der Bahn ist unter anderem der Spruch „Mach, was wirklich zählt“ zu lesen.
Beklebt werden die Straßenbahnen durch die Firma Ströer. Erlaubt sind alle Werbebotschaften, die nicht sittenwidrig sind. Wie lange die Bahn noch „getarnt“ durch Dresden rollt, ist unklar. Kommenden Mittwoch wird sich jedoch der Petitionsausschuss in nicht-öffentlicher Beratung mit der Forderung befassen. Die Linke hatte bereits angekündigt, sich gegen Militärreklame im Einflussbereich der Stadt einsetzen zu wollen. Bestätigt sieht sich Schollbach durch eine weitere Aktion zum Stadtfest. Dort war die Bundeswehr mit Panzer und Hüpfburg am Elbufer zu Gast. „Dass das Militär mit seinen Werbeaktionen selbst vor Kindern nicht haltmacht, ist besonders perfide“, sagte er. Die Armee sei kein fröhliches Abenteuercamp.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 07. September 2016
Verliert die Straßenbahn ihre „Bundeswehr-Werbung“?
Die DVB werden den Vertrag für die Werbung nicht verlängern. Der Streit darum ist aber noch nicht vorbei.
Die Bundeswehr-Werbung an einer Straßenbahn gerät zunehmend zu einem Streitthema. Linken-Fraktionschef André Schollbach möchte die Reklame für Jobs beim Militär am liebsten ganz verbannen und spricht von einer zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Holger Zastrow fordert dagegen kostenlose Werbemöglichkeiten für Bundeswehr und Polizei an allen DVB-Fahrzeugen. „Die Forderung eines Werbeverbots ist skandalös“, so Zastrow. Die Bundeswehr sei eine Armee zur Verteidigung der demokratischen Grundwerte. Ihre Einflüsse seien zwar gefährlich, würden letztlich der Friedenssicherung dienen. „Statt einen Keil zwischen Armee und Gesellschaft zu treiben, sollte sich Herr Schollbach dafür einsetzen, dass die Bundeswehr die Möglichkeit erhält, für qualifiziertes Personal zu werben.“
Verbotsforderungen hin oder her: Die Bundeswehr-Straßenbahn wird ohnehin nur noch bis zum Jahresende durch Dresden rollen. Laut SZ-Informationen endet der Vertrag und soll auch nicht verlängert werden. Letztendlich entscheidet die DVB, ob ein Motiv abgelehnt wird oder nicht.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 09. September 2016
11.09.2016; 22:09 [24]
Weitere Haltestellen sollen barrierefrei werden
Gleich an drei Stellen im Dresdner Westen können sich alte und behinderte Menschen bald auf mehr Komfort freuen. Die Haltestellen sollen barrierefrei ausgebaut werden. In Bus und Bahn kommen die Menschen dann, ohne hohe Stufen zu steigen oder einen Rollstuhl in das Fahrzeug zu heben. So wird 2017 der barrierefreie Ausbau der Haltestellen Tharandter Straße und Birkenhainer Straße beginnen.Auch am Straßenbahnendpunkt Leutewitz werden die baulichen Barrieren in den kommenden Monaten abgebaut. Das teilt SPD- Landtagsabgeordnete Eva- Maria Stange mit. Sie hat in Löbtau ihr Bürgerbüro und setzt sich für die Probleme hier ein.
Bei den Haltestellen geht es nicht nur um Barrieren, sondern auch um mehr Sitzmöglichkeiten oder einen sicheren Unterstand. Hier sei noch viel Handlungsbedarf, sagt sie. Das Problem hat die Politikerin auch mit den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) besprochen. Die DVB werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Haltestellen entsprechend nachrüsten. Verantwortlich dafür ist allerdings die Firma JCDecaux Deutschland. „Hier ist auch die Stadt gefragt, die die Verträge abschließt, sich noch stärker für die Belange der Fahrgäste einzusetzen“, fordert sie.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 06. September 2016
30.08.2016; 22:22 [23]
Wieso gibt es Dresden keine Klimaanlagen in Bus & Bahn
Ende August erlebt Dresden gerade die heftigste Hitzeperiode des Jahres. Wer Bus oder Bahn fährt, musste dabei fast immer schwitzen.
Von 307 Bussen oder Bahnen sind gerade einmal zwölf klimatisiert. Doch die DVB forscht aktuell an einem Klimaprojekt, das sich durchsetzen könnte.
Die DVB-Hauptargumente gegen Klimaanlagen bisher: Zu teuer und umweltschädlich. Geschätzte 5 Millionen Euro pro Jahr würden extra fällig. Allein bei der DVB-Busflotte (13 Millionen Kilometer Laufleistung pro Jahr) würden jährlich eine Million Liter Diesel mehr verfahren werden.
Auch die in den wenigen gekauften Hybrid-Bussen eingesetzte herkömmliche Klimatechnik ist laut DVB-Bus-Chef Robert Roch (46) nicht zukunftsfähig. „Die Klimaanlage läuft auch bei geringeren Temperaturen meist mit. Sie wurde in die Busse eigentlich nur eingebaut, um nicht speicherbare, aber anfallende Energie bei Fahrten bergab zu vernichten.“
Einzig der momentan mit einer Luft-Wärme-Pumpe gekühlte Hybridbus der Linie 64 ist zukunftsfähig. Statt eiskalte Luft in das Fahrzeug zu pumpen, wird bei diesem System die Bus-Luft lediglich ein Paar Grad unter Außentemperatur gekühlt.
Zudem springt die Anlage erst bei 26 Grad an und kühlt dann auf 24 Grad ab.
Die Vorteile: Der Luftausgleich beim Öffnen der Türen es geringer. Der Temperaturunterschied beim Einsteigen ist merkbar, aber nicht unangenehm kalt.
Damit der Spareffekt nicht verloren geht, sind die Klappfenster im Testbus verriegelt, die Fahrer versuchen zudem, die Türen so kurz wie möglich zu öffnen.
Bus-Chef Roch: „Aktuell ist es ein einmaliges Projekt, da solche Busse noch nicht in Serie gebaut werden. Bewegt sich die Industrie, würden wir über den Kauf solch effizienter Systeme nachdenken.“
Wie sieht es in anderen Städte aus?
Klimaanlagen in Bussen und Bahnen? Das wird bundesweit völlig verschieden gehandhabt. Paderborn und Stuttgart etwa haben einen vollklimatisierten öffentlichen Nahverkehr.
In Leipzig ist etwa jede achte Straßenbahn klimatisiert. Im nahen Halle wird hingegen mit Verweis auf Umweltaspekte überhaupt nicht gekühlt.
Die Berliner Busse und Straßenbahnen sind eigentlich komplett mit Klimageräten ausgestattet, doch die fallen im Sommer zum Ärger der Fahrgäste regelmäßig aus.
In Chemnitz sind bereits etliche Busse mit Klimatisierung ausgerüstet. 14 neue Skoda- Straßenbahnen werden bis Mitte 2019 die alten Tatra- Bahnen der CVAG ersetzen. Diese Luxus- Trams haben dann Klimaanlage, Fußbodenheizung und WLAN.
Quelle: Dresdner Morgenpost vom 29. August 2016
30.08.2016; 22:21 [22]
Fahrgäste noch mehr zufrieden wie 2015
„Mit einer Globalzufriedenheit von 2,28 konnten wir das bereits sehr gute Vorjahresergebnis von 2,30 noch einmal steigern“, freuen sich unsere Vorstände Lars Seiffert und Andreas Hemmersbach. Mit dieser Bewertung liegen wir deutlich über dem Branchendurchschnitt von 2,83 auf Platz zwei. Im bundesweiten Vergleich der inzwischen 42 teilnehmenden Verkehrsunternehmen (2015: 31) erreichten allein die Stadtwerke Münster ein etwas besseres Ergebnis.
Platz 2 für die DVB
„Nach dem Sieg bei den letzten beiden Kundenbarometern lag die Messlatte natürlich sehr hoch. Umso erfreulicher ist es für die ganze DVB-Belegschaft, dass die Fahrgäste mit uns sogar noch zufriedener sind als im vergangenen Jahr. Natürlich gratulieren wir den Kollegen aus Münster, die sich etwas deutlicher steigerten“, ergänzen die beiden DVB-Vorstände. Die Dresdner bescheinigten ihrem Verkehrsunternehmen das zweitbeste je erzielte Zeugnis seit Beginn der Teilnahme am Kundenbarometer im Jahr 2000.
Das hat Ihnen in diesem Jahr besonders gut gefallen
Die Bewertung der DVB liegt bei fast allen abgefragten Merkmalen deutlich über dem ÖPNV-Branchendurchschnitt und im vorderen Feld der teilnehmenden Verkehrsunternehmen. Insgesamt 5 Mal Platz eins, 3 Mal Platz zwei und 3 Mal Platz drei stehen am Ende zu Buche.
1. Rang:
Linien- und Streckennetz
Internet-Auftritt
Fahrkarten-Verkaufsstellen
Informationen bei Störungen im Fahrzeug
Persönliche Sicherheit an Haltestellen - tagsüber
2. Rang:
Informationen, Durchsagen, Pläne im Fahrzeug
Fahrplanauskunft Internet
Persönliche Beratung in den Service-Zentren
3. Rang:
Persönliche Sicherheit im Fahrzeug - tagsüber
Fahrkartenautomaten
Freundlichkeit des Personals
Bei 20 der abgefragten 31 Merkmale ist die DVB unter den ersten fünf Plätzen zu finden. Insgesamt 21 Merkmale wurden besser als im Vorjahr bewertet.
„Es zeigt sich, dass unsere Investition in bessere Fahrgastinformation, unter anderem durch elektronische Anzeigetafeln, Anschlussmonitore in Fahrzeugen und Internetauftritt von unseren Kunden wahrgenommen und geschätzt werden“, meint der für Betrieb und Personal zuständige DVB-Vorstand Lars Seiffert. „Noch wichtiger ist uns allerdings die positive Reflexion des Engagements unserer Belegschaft, die wir unter anderem durch Schulungen und Seminare weiter verbessern wollen“.
Branchenweit traditionell eher kritisch werden das Preis-Leistungs-Verhältnis und Tarifsystem gesehen. Auch bei uns. Ebenso wünschen Sie sich noch mehr Informationen im Störungsfall. Auch dafür soll der Ausbau elektronischer Haltestellenanzeiger fortgesetzt werden und die weitere Optimierung des Betriebsleitsystems zu einer Verbesserung führen. Geringfügig schlechter empfinden Sie die Sauberkeit und Sicherheit am Abend. Ein allgemeiner Trend, der auch vor dem ÖPNV nicht Halt macht. Für Fahrgäste ist das allerdings weniger bedeutend wie beispielsweise Tarifsystem, Zuverlässigkeit, Anschlüsse, Information bei Linienänderung sowie zum Abend- und Nachtverkehrsangebot.
Vielen Dank an alle!
Die meisten Faktoren wurden von Ihnen mit großer Zufriedenheit bewertet. Wir freuen uns über das gute Ergebnis und danken Ihnen für Ihre Treue und das positive Urteil über unsere Arbeit. Wir halten die Messlatte weiterhin hoch, vielleicht sogar noch ein Stückchen höher, vielleicht klappt es dann nächstes Jahr wieder mit Platz eins.
Quelle: dvb.de vom 25. August 2016
05.08.2016; 20:19 [21]
Zwangsfrei für die Pillnitzer Autofähre
Eigentlich hatten die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) erst für den herbst mit der Baustelle in der Berthold-Haupt-Straße gerechnet. Nun macht die Stadt dem Unternehmen mitten im touristischen Sommer einen Strich durch die Rechnung. Die Autofähre zwischen Kleinzschachwitz und Pillnitz muss deshalb außer Betrieb gehen – obwohl gerade im Sommer Hunderte Autofahrer die Verbindung nutzen. Fußgänger und Radfahrer können aber weiterhin die Personenfähre nutzen.
Das Straßenbauamt lässt die Zufahrt zur Fährstelle in Kleinzschachwitz ab 15. August sanieren – laut Amtsleiter Reinhard Koettnitz sollen Hochwasserschäden beseitigt werden. Zwei Monate sollen die Arbeiten dauern. Am Anfang und Ende dieser Zeit ist der gesamte Bereich für Autos gesperrt. Eine Behelfsstraße werde nicht genehmigt, weil sie im Landschaftsschutzgebiet liegen würde, sagt Koettnitz. Rund 420.000 Euro sollen in der Fährzufahrt investiert werden. Mit der Sanierung würden auch 13 Parkplätze entstehen sowie 14 Fahrradbügel montiert. Außerdem soll der Fußweg zwischen Wilhelm-Weitling-Straße und Zschierener Elbstraße ausgebaut werden. Die Busse der DVB fahren während der Vollsperrung nur bis zur Kyawstraße statt bis zum Anleger.
„Der Februar wäre eigentlich besser geeignet gewesen, um den Fährverkehr einzustellen“, sagt DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach. „Ob jetzt eine Vollsperrung nötig ist, das kann man diskutieren.“
Das Unternehmen will die Zwangspause dazu nutzen, die Fähre technisch fit zu machen. Am 15. August wird sie in die Laubegaster Schiffswerft gebracht. Ein Teil des Schiffes erhält einen neuen Anstrich, die Bleche, die sonst unter Wasser liegen, bekommen neuen Korrosionsschutz. Außerdem werden laut DVB auch die Landeklappen und Verkleidungen im Steuerhaus repariert – reine Routine für die Schiffsuntersuchung durch Gutachter. Eigentlich muss diese Prüfung, die dem TÜV bei Autos ähnelt, nur alle fünf Jahre gemacht werden. Durch die Zwangspause verlieren die DVB nun ein Jahr, denn die alte Betriebsgenehmigung hätte noch bis 2017 gegolten.
Straßenbauamtschef Koettnitz ist seinerseits überrascht, dass die DVB von den Bauarbeiten überrascht sind. Das Nahverkehrsunternehmen sei seit 2014 über die Sanierungspläne informiert gewesen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom05. August 2016
13.06.2016; 23:17 [20]
Personalwechsel bei der DVB
Fahrgäste, hört die Signale: Die Chefs für Fahrbetrieb und Marketing bei den DVB sprechen im SZ-Interview über einfache Handytickets, stabile Preise und Pünktlichkeit von Bus und Bahn.
Wechsel in der Chefetage der Verkehrsbetriebe (DVB): Martin Gawalek leitet die Abteilung Verkehrsmanagement und Marketing, sein Kollege Jan Silbermann führt die Bus- und Straßenbahnfahrer und organisiert die Ausbildung. Im SZ-Gespräch erklären sie, wie die DVB beim bundesweiten Kundenbarometer spitze bleiben wollen.
Was sind Ihre größten Baustellen in den nächsten Jahren?
Gawalek: Die Digitalisierung. Wie können wir uns der Lebenswirklichkeit unserer Kunden besser anpassen? Welche Tickets verkaufen wir künftig über das Internet? Es gibt zwar schon das Handyticket, aber das muss verbessert werden.
Silbermann: Ebenso wichtig ist das Thema Fahrgastinformation und die Frage, wie wir die Fahrgäste schneller über Verspätungen oder Umleitungen informieren können.
Die Informationen zu Baustellen kamen im Kundenbarometer nicht so gut weg. Wie soll das besser werden?
Silbermann: Die Informationen müssen stimmen und schneller beim Kunden ankommen. Wir bespielen mit viel Handarbeit Kanäle wie E-Mail- und SMS-Newsletter, Facebook und Twitter. Dabei können Fehler passieren. Wir wollen ein System einführen, das Daten sammelt und automatisch mehrere Kanäle gleichzeitig bedient. Die für Fahrer und Planer genutzten Informationen werden mit den Kundeninformationen verzahnt. Das gilt auch für die neuen Digitalanzeigen an den Haltestellen.
Gawalek: Das Handyticket soll in Kombination mit der Fahrplanauskunft einfacher werden. Bisher müssen die Kunden zu viel auf ihrem Mobiltelefon herumklicken. Das muss intuitiver sein, damit es möglichst einfach ist, ein Ticket zu kaufen – auch für Touristen. Das sind die Ansprüche der Fahrgäste. Das Prinzip der einfachen Bedienung gilt auch für die Fahrplan- und Baustellenauskunft und die neue Generation der Ticketautomaten. Die haben einen berührungsempfindlichen Bildschirm und akzeptieren neben Bargeld auch Bank- oder Kreditkarte. Auch den Einsatz von Chipkarten weiten wir aus, als nächstes wird das Jobticket von Papier auf Plastik umgestellt.
Werden die Fahrkartenpreise in diesem Jahr wieder steigen?
Gawalek: Die Fahrkarten werden nicht teurer. Das ist für unsere Kunden erfreulich, für uns aber schwierig, weil die Personalkosten steigen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis schätzen unsere Fahrgäste im Vergleich mit anderen Städten. Preise werden aber immer kritisch beurteilt.
Apropos Personal. Die Menschen werden immer älter, auch bei den DVB?
Silbermann: Ja, das Fahrpersonal wird älter. Wir müssen darauf mit mehr Ausbildung reagieren und als Arbeitgeber attraktiv sein. Das ist auch eine Chance für Migranten, wenn sie die Voraussetzungen erfüllen. Sie müssen die deutsche Sprache beherrschen und kundenorientiert sein, das heißt, auch mal Fragen nach dem richtigen Ticket beantworten können.
Das ist alles schön und gut. Was ist mit der Pünktlichkeit von Bus und Bahn?
Silbermann: Ob wir pünktlich kommen, hängt davon ab, wie wir im Verkehr mitschwimmen. Dabei helfen intelligente Ampelschaltungen, wie sie jetzt schon zwischen Nürnberger Platz und Albertplatz installiert sind. Das wollen wir ausbauen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 13. Juli 2016
17.06.2016; 00:03 [19]
Keine Fahrpreiserhöhungen 2016 beim VVO
Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) will seit 2008 erstmals ohne Preissteigerung bei den Tickets auskommen. Das beschloss der Zweckverband am Mittwoch. Zwar seien die Personalkosten erneut gestiegen. Die niedrigen Spritpreise hätten das aber kompensieren können. Dazu kommt eine positive Bilanz. "Die Zahl der Fahrgäste ist 2015 leicht gestiegen, die Einnahmen erhöhten sich um 3,1 Prozent", sagte der Zweckverbandschef und Meißner Landrat Arndt Steinbach. Das Gebiet des VVO umfasst neben Dresden die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, und den westlichen Teil des Landkreises Bautzen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 16. Juni 2016
11.06.2016; 00:27 [18]
Erste kabellose DFI in Betrieb
Die erste neue Abfahrtsanzeige ist am 09. Juni 2016 an der Haltestelle „Schweizer Straße“ stadtwärts in Betrieb gegangen. Die Technik könnte künftig sogar den Frust bei Ersatzverkehr und Umleitungen reduzieren helfen.
Sie braucht keine Strom- oder Datenkabel und passt in normale Haltestellenschilder: Am Donnerstag haben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) die erste Abfahrtsanzeige neuester Generation in Betrieb genommen. Fahrgäste, die über die Budapester Straße in die Stadt wollen, bekommen dort nun die minutengenaue Abfahrt ihres Busses angezeigt. Zwei kleine Displays zeigen Liniennummer, Ziel und verbleibende Zeit bis zur Abfahrt. Nachts ist die Anzeige beleuchtet .
An großen Haltestellen im Zentrum und entlang der Hauptlinien gibt es ähnliche Anzeigesysteme. Allerdings ist diese Technik teuer: „Allein die Planung kostet um die 8000 Euro, dazu kommen Baukosten“, sagt DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach. „Die Neuen haben einen extrem niedrigen Energieverbrauch und liegen bei 3000 Euro.“ Fußwege oder Straßen müssen dafür nicht aufgegraben werden. Damit können auch weiter entfernte Haltestellen bestückt werden. Batterien mit der Kapazität von 100 Handyakkus liefern Strom für bis zu drei Jahre. Die Daten aus der DVB-Leitstelle werden per Internet auf einen Server in Schweden übertragen, der sie über das Mobilfunknetz an das Display schickt. In Schweden sei die Technik schon weit verbreitet, dabei seien gute Erfahrungen mit der Akkuhaltbarkeit bei tiefen Temperaturen gemacht worden, so Hemmersbach. 150 akkubetriebene Anzeigen sowie 50 kabelgebundene sollen bis Ende 2018 für rund 1,7 Millionen Euro in Dresden aufgestellt werden. 15 Prozent davon finanziert der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), dreiviertel der Freistaat mit Fördermitteln.
Die nächsten Anzeigen werden entlang der Linie 62 aufgestellt, in stadtwärtiger am Jobcenter, der Bamberger Straße und dem Rathaus Plauen. Alle vier Haltestellen der Linien 61 und 62 an der Chemnitzer Straße werden damit ausgerüstet sowie entlang der 62 (stadtwärts) alle von der Johanstädter Neubertstraße bis zur Gerichtsstraße. Haltepunkte der Straßenbahnlinie 4 in Radebeul , Coswig und Weinböhla sind in Planung.
Auch im Ersatzverkehr oder bei Großveranstaltungen mit Sonderfahrten helfen die Anzeigen. Mobile Schilder mit Display können an vorübergehend eingerichteten Haltestellen eingesetzt werden. Das reduziert vielleicht auch den Frust manches Fahrgastes, der damit wenigstens weiß, wie groß die Verspätung seines Busses ist.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 10. Juni 2016
Farbige Textteile von NVDD
22.05.2016; 00:07 [17]
Probleme bei der Planung zum Gleisbau Großenhainer Straße
Die Dresdner Verkehrsbetriebe wollen die Trasse sanieren. Eine Formalie bereitet jetzt allerdings Probleme.
Derzeit holpert die Straßenbahn auf der Großenhainer Straße langsam voran. Denn die Gleise müssen dringend saniert werden. Möglichst im kommenden Jahr möchten die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) deshalb mit der Modernisierung des Abschnitts zwischen Conrad- und Fritz- Reuter- Straße beginnen. Neben einer Verbreiterung des Abstands ist auch der barrierefreie Ausbau der Haltestellen Großenhainer Straße sowie die Einrichtung von Fahrrad- Schutzstreifen geplant. Die Pieschener Ortsbeiräte waren begeistert und sprachen sich fast einstimmig für den Bau aus. Im Neustädter Gremium sieht es nicht so rosig aus – dort macht eine Formalie den DVB einen Strich durch die Rechnung.
Denn die Verkehrsbetriebe hatten den Übersichtsplan nicht an Ortsamtsleiter André Barth weitergeleitet. Zwar hätten sich die Neustädter Politiker diesen aus dem öffentlich zugänglichen Informationssystem der Stadt herunterladen können, ausgehändigt wurde der Plan ihnen aber nicht.
„Wenn wir nicht alle Informationen haben, können wir auch nicht darüber beraten“, sagte Ortsbeirat Christoph Meyer (SPD) und schlug vor, den Tagesordnungspunkt auf die kommende Sitzung im Juni zu verschieben. Dem stimmten auch alle anderen Ortsbeiräte zu. Für die DVB ist das ein herber Rückschlag. Denn eigentlich sollte noch in diesem Monat der Bauausschuss endgültig über die Pläne entscheiden, auch das muss nun vertagt werden. Dass sich der Baustart deswegen verzögert, ist unwahrscheinlich. Denn dieser war bisher nur grob für 2017 / 18 anberaumt.
Rund drei Millionen Euro werden dann in die Erneuerung der Gleise investiert. Autos und Bahnen werden sich weiter eine Spur teilen, kommen aber schneller voran. Für 25.000 Euro möchte das Straßenbauamt Schutzstreifen für Fahrradfahrer einrichten. Das sei vor allem in Hinblick auf dem neu entstehenden Schulcampus an der Gehestraße wichtig, wo bald etwa 1.800 junge Menschen lernen sollen. Auch die Haltestellen auf der Großenhainer Straße sollen barrierefrei ausgebaut werden, die stadtauswärts liegende wird dann vor die Kirche verrückt und landet so – statt im Ortsamt Neustadt – in Pieschen. Der ebenfalls anstehende und mehrfach verschobene Ausbau der nahe gelegenen Haltestelle Liststraße ist bisher für 2018 geplant. Ob parallel gebaut wird, wird noch geprüft.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 18. Mai 2016
15.05.2016; 13:27 [16]
DVB beschäftigen Flüchtlinge
Neun Asylsuchende begleiten Rentner und behinderte Menschen in Bus und Bahn.
Sie sind zwischen 22 und 45 Jahre alt, kommen aus Pakistan, Afghanistan und Marokko und leben erst seit Kurzem in Deutschland. Neun Flüchtlinge sind seit vergangener Woche für die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) im Einsatz. Sie holen ältere und behinderte Menschen von der Haustür ab, begleiten sie in Bussen und Bahnen und bringen sie an ihr Ziel. „Während die Flüchtlinge auf die Genehmigung ihres Asylantrages warten, können sie auf diesem Weg erste Erfahrungen in der Arbeitswelt und unserer Gesellschaft sammeln“ sagt DVB- Sprecherin Anja Ehrhardt.
Um sozialversicherungspflichtige Jobs handelt es sich aber nicht. Die Flüchtlinge sind beim Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerk Dresden (SUFW) im Rahmen einer sogenannten Arbeitsgelegenheit beschäftigt, während sie auf die Genehmigung ihres Asylantrags warten. Sie können ab dem ersten Tag in Deutschland angetreten werden. Über eine Teilnahme entscheidet das Sozialamt, das die Maßnahme finanziert. Die Teilnehmer erhalten für jeder geleistete Stunde eine Aufwandsentschädigung von 1,05 Euro. Begleitend besuchen die Flüchtlinge einen Deutschkurs.
Fünf Stunden täglich sind die neuen Mitarbeiter des DVB- Begleitservices im Einsatz. Sie tragen die Dienstkleidung der Verkehrsbetriebe und sind immer mit einem Stammmitarbeiter unterwegs. Die Maßnahme ist zunächst bis Jahresende bewilligt. Arbeitsgelegenheiten sind zusätzliche, gemeinnützige Tätigkeiten. Sie dürfen reguläre Jobs nicht verdrängen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 10. Mai 2016
20.04.2016; 22:13 [15]
Busse und Bahnen in dresden werden so oft wie nie genutzt
Die wachsende Zahl der Fahrgäste ist erfreulich, sorgt aber zunehmend für Platzprobleme. Helfen sollen zum Beispiel breitere Straßenbahnen.
Die Dresdner haben den Verkehrsbetrieben wieder ein Spitzenzeugnis ausgestellt: Im bundesweiten Vergleich von 36 Verkehrsunternehmen belegten die DVB im vergangenen Jahr gleich 16 Potestplätze. Vor allem das Streckennetz wird gelobt. Dieses stößt allerdings zunehmend an seine Grenzen. Es ist abzusehen, dass der Dresdner Nahverkehr ohne einen Ausbau schon in wenigen Jahren nicht mehr die gewohnte Beförderungsqualität bieten kann, sagt Sprecher Falk Lösch.
153,4 Millionen Passagiere sind 2015 in die gelben Busse und Bahnen gestiegen – 11,4 Millionen mehr als noch 2007. Der Trend dürfte anhalten: Die Stadt soll bis 2030 um fast 46.000 Einwohner wachsen. Außerdem werden immer mehr Kinder geboren, die später mit Bus und Bahn zur Schule fahren wollen. Doch schon jetzt reichen Extrafahrten auf einigen Strecken nicht mehr aus, um den Andrang zu bewältigen, etwa auf der Linie 61. Die Linien 7 und 3 werden das Kapazitätslimit in den nächsten Jahren erreichen, schätzen die DVB. Längere oder gar doppelte Straßenbahnzüge einzusetzen, wie es im Verkehrsentwicklungsplan vorgeschlagen wird, ist kaum möglich, so Lösch. Dann würde nur noch eine Bahn in eine Haltestelle passen. Andere Trams müssten auf freier Strecke auf die Einfahrt warten, Fahrgäste könnten nicht schnell umsteigen.
Die Verkehrsbetriebe arbeiten an zwei Lösungen. So sollen 2020 rund 35 Zentimeter breitere Straßenbahnen eingesetzt werden. Mit vier Sitzen pro Reihe könnten mehr Gäste mitfahren. Dafür sind breitere Schienenabstände nötig. Was kaum ein Dresdner wissen dürfte: Seit 1996 werden Gleise für breitere Bahnen verlegt, wann immer eine Straße saniert wird. Kämen die neuen Bahnen sofort, könnten sie bereits auf 70 Prozent des Streckennetzes fahren.
Plan zwei ist der Bau neuer Stadtbahnstrecken, also Extragleiskörper, die getrennt von der Straße verlaufen. Der Vorteil: Die Bahnen können schneller fahren. Bis 2021 wird so eine Strecke zwischen Strehlen und Löbtau entstehen. Zwischen Bühlau und Weißig war eine zweite vorgesehen. Nach genauerer Prüfung soll zunächst nur bis zur Rossendorfer Straße gebaut werden. Bis 2030 rechnen die DVB mit 13 Prozent mehr Fahrgästen als heute.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 19. April 2016
20.04.2016; 22:10 [14]
Reinhard Koettnitz (Straßenbauchef) stand Rede und Antwort in der "Gläsernen SZ"
Wann beginnt der Umbau der Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße?
Weil künftig dort keine Autos mehr fahren dürfen, beginnen wir in diesem Jahr damit, die Ausweichstrecken mit Ampeln auszurüsten. So stellen wir Lichtsignalanlagen an den Kreuzungen Reisewitzer / Wernerstraße, Löbtauer / Wernerstraße, Hirschfelder / Freiberger Straße, Hirschfelder / Löbtauer und Werner / ReisewitzerStraße auf. Im kommenden Jahr wird unter Vollsperrung die Haltestelle gebaut, die im Oktober / November fertig sein soll.
Die Straßenbahn nach Weißig ist zurückgestellt worden. Was wird getan, um eine vernünftige Verkehrslösung für den Ullersdorfer Platz zu finden?
Die Planungen gehen zwar nicht bis Weißig weiter, wohl aber bis zur Rossendorfer Straße in Bühlau, wo auch eine Gleisschleife und ein Park & Ride- Platz entstehen sollen. Und zwar rechts, wenn man stadtauswärts fährt. In dem Zusammenhang wird auch eine Lösung für den Ullersdorfer Platz geplant. Aber auch hier ist vor 2019 nicht mit einem Baubeginn zu rechnen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 18. April 2016
05.04.2016; 23:23 [13]
Neue Chefs bei Bombardier
Der umstrittene Europa-Chef Dieter John geht. Seine Stelle teilen sich zwei Manager. Einer davon ist in Bautzen bekannt.
Erneut Stühlerücken in der Chefetage des Schienenfahrzeugbauers. Bombardier Transportion: Nachdem im vergangenen Herbst der Franzose Laurent Troger den Präsidentenstuhl eingenommen hat, wechselt jetzt der Europa-Chef. Amtsinhaber Dieter John verlässt das Unternehmen, teilte Bombardier am Montag mit. Sein Posten wird aufgeteilt. „um die Organisation effizienter zu machen“. Statt eines Europa-Chefs leistet sich Bombardier künftig zwei. Neuer Leiter der Unternehmenseinheiten Lokomotiven und Straßenbahnen in Zentral- und Osteuropa wird Michael Fohrer für die Werke in Kassel, Mannheim, Zürich und Wien.
Germar Wacker, bislang Präsident für Antriebs- und Steuertechnik, leitet ab sofort die Bereiche Mainline und Metros in Zentral- und Osteuropa. Dazu gehören Hennigsdorf, Bautzen und Görlitz sowie das schwedische Vasteras. In Bautzen ist Wacker kein Unbekannter – er leitete jahrelang das auf Straßenbahnbau spezialisierte Bombardier-Werk in der Spreestadt.
In der neuen Struktur gehört Bautzen nicht mehr zur Unternehmenseinheit Straßenbahnen.
Im Januar hatte Noch-Präsident John angekündigt, dass in Bautzen „auch in Zukunft“ Straßenbahnen gebaut würden – allerdings nicht mehr im bisherigen Umfang. Stattdessen soll Bautzen den Innenausbau von in Görlitz rohgefertigten Reisezugwagen übernehmen. Bautzen und Görlitz sollen künftig als Werk Sachsen firmieren und mehr als 900 Arbeitsplätze verlieren., darunter die Entwicklungsabteilung. Um das zu verhindern, will die IG Metall in Kürze ein eigenes Konzept vorlegen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 05. April 2016
05.04.2016; 23:22 [12]
14-jähriger mit Stichflamme in Bahn verletzt
Ein Unbekannter hat einen Jugendlichen Brandwunden am Hals zugefügt. Bereits am Mittwoch hatte der Täter gegen 18 Uhr ein 14-jähriges Mädchen in der Linie 13, Höhe Hansastraße, mehrfach gegen den Oberarm geschlagen. Als ihr gleichaltriger Freund den Mann bat, damit aufzuhören, besprühte der ihn aus einer Spraydose. Dabei hielt er ein Feuerzeug in den Strahl, sodass eine Stichflamme entstand. Die Polizei sucht Zeugen. Wer kennt den schwarz gekleideten Täter? Er ist Ende 20 und etwa 1,80 Meter groß, muskulös, sprach akzentfrei Deutsch und roch nach Alkohol. Hinweise an: 0351/ 48 32 233.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 05. April 2016
20.03.2016; 21:42 [11]
Dresdens Straßenbahnen sind sicher, oder?
Über 13 Millionen Kilometer legen die gelben Wagen pro Jahr auf der Schiene zurück. 2015 gab es 327 Unfälle.
Über eine Million Euro Schaden, ein schwer verletzter Bahnfahrer und zwei Leichtverletzte: Das ist die Bilanz des Unfalls vergangener Woche. Die Straßenbahn der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB)hatte den Unfall nicht verursacht. Ein Saugbagger, der an der Haltestelle Moritzburger Weg das Gleisbett reinigte, war in das Schienenfahrzeug der Linie 8 gekracht.
Viele Fahrgäste fragten sich nun, wie sicher sie in Dresdens Straßenbahnen sind – auch wenn den Bahnfahrer keine Schuld am Unfall trifft. Es war nicht der erste in diesem Jahr. Ende Februar entgleiste eine Bahn der Linie 7 am Amalie- Dietrich- Platz.
In Prohlis geriet ein Mädchen unter den Waggon, als es an der Haltestelle während der Einfahrt der Bahn über die Gleise rannte. Mitte Februar sprang eine Bahn am Bahnhof Mitte aus den Gleisen. Davor waren ein Jaguar am Schillerplatz und ein BMW an der Fröbelstraße frontal mit einer Bahn zusammengestoßen.
13,4 Millionen Kilometer legen die Bahnen zusammen pro Jahr zurück. 2015 kam es zu 327 Unfällen – einer aller 41.000 Kilometer „Das schließt vom Lackkratzer bis zum Schwerverletzten alles ein“, sagt DVB- Sprecher Falk Lösch. 2014 waren es noch 343 Unfälle. Meist gehe es um abgefahrene Außenspiegel und ähnliche Lappalien. Schwere Unglücke seien extrem selten.
69 Verletzte nach Notbremsungen
Dabei sind die Linien unterschiedlich unfallträchtig – je nachdem, ob sie im eigenen Gleisbett unterwegs sind oder sich die Fahrbahn mit Autos teilen müssen. Auf der Linie 13 kommt es alle 31.000 Kilometer zu einem Unfall – vor allem im Bereich der Neustadt, wo sich die Bahnen durch enge Straßen schlängeln und beispielsweise nicht jeder Autofahrer auf die gelben Wagen achtet, wenn er aus der Parklücke fährt. Auf der Linie 3, die deutlich längere Strecken im eigenen Gleisbett rollt, liegt der Wert bei 79.000 Kilometern.
Aber was bedeuten selbst kleine Unfälle für die Fahrgäste? Immerhin verletzten sich 2015 bei Notbremsungen 69 Menschen. „Die Sicherheit unserer Fahrgäste ist das Wichtigste für uns“, sagt DVB- Vorstand Lars Seiffert. Wenn etwas passiere, kämen die meisten mit dem Schrecken davon, so der 46- Jährige. Für Gleise, Weichen und Signalsteuerungen gelten hohe Sicherheitsstandards, sagt der Vorstand.
Die Bahnen verfügen über drei voneinander unabhängige Bremsen. Der Motor bremst elektrisch und gewinnt gleichzeitig Strom zurück. Die hydraulische Bremse wirkt wie beim Auto auf die Räder. Selbst beim Ausfall der Hydraulik gebe es kein Problem, weil die Bremsen automatisch greifen. Zusätzlich fallen im Notfall Stahlklötzer auf die Schiene und stoppen mit starker Magnetwirkung die Bahn, erklärt DVB- Schienenfahrzeugchef Holger Seifert.
Einen genau zu beziffernden Bremsweg gibt es bei Bahnen nicht, weil dies auch davon abhängt, wie viele Passagiere an Bord sind und ob auf den Schienen vielleicht Laub liegt. Zudem ist die eigentliche Bremsfläche gegenüber Autos viel geringer, die statt mit schmalen Stahlrädern mit breiten Gummis fahren und bremsen.
Zur Sicherheit trage auch die Konstruktion der Waggons bei, sagt der 49- Jährige. Scheiben aus Sicherheitsglas erzeugen keine scharfkantigen Splitter. Außerdem bestehe der Frontbereich aus einer stabilen Zellenstruktur, die einen Großteil der Aufprallenergie auffängt. Wie beim Auto versteckt sich hinter der Stoßstange noch ein Prallelement, das ebenfalls die Wucht mindert, indem es sich kontrolliert verformt.
„Künftige Bahnen sollen zusätzlich mit einem akustischen und optischen Kollisionssignal ausgestattet sein, das den Fahrer vor Zusammenstößen warnt“, sagt Seifert. Die Fahrer müssen regelmäßig zum Dienstunterricht und werden dabei auch auf neue Gefahrenstellen in der Stadt aufmerksam gemacht. Wenn es dann noch gekracht hat, entscheiden Ärzte, ob der Fahrer wieder auf die Strecke darf. Psychologen helfen, Traumata zu verarbeiten. Ist die Freigabe erteilt, schätzen Vorgesetzte die Tauglichkeit ein zweites Mal ein. Für Behinderte gibt es besondere Sicherheitseinrichtungen. Wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, parkt diesen auf speziell vorgesehenen Flächen nahe der Tür, wo eine Prallplatte verbaut ist, die den Rollstuhl vor dem Verrutschen schützt.
Ebenso wichtig wie die Konstruktion der Bahn sei das Verhalten der Passagiere. „Grundsätzlich gilt: Jeder muss sich festhalten“, sagt Seifert. Dafür gibt es Haltestangen und Schlaufen. Piktogramme zeigen, wie sie richtig zu benutzen sind. Dann bestehe kaum Gefahr, bei einem Unfall oder einer Notbremsung durch den Waggon zu fliegen. „Der verrückteste Fall spielt sich immer vor der Haltestelle ab, wenn man sich auf den Weg zur Tür macht“, sagt der Schienenfahrzeugchef. „Kurz vor dem Anhaltenhalten sich viele nicht richtig fest, weil sie in Gedanken schon beim Aussteigen sind.“ Wenn dann eine kurze Bremsung nötig ist, könne der Passagier umfallen und im Gang nach vorn fallen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 16. März 2016
14.03.2016; 15:26 [10]
Fahrradwerkstätten bieten nun auch einWerkstatt Ticket an
Egal, ob man ein Auto oder ein Fahrrad in die Werkstatt bringt, eine Reparatur ist in den meisten Fällen nicht sofort möglich. Jetzt brauchen auch Fahrradfahrer nicht mehr nach Hause zu laufen, denn ab sofort gibt es das Werkstattticket auch für Fahrradwerkstätten.
Das Werkstattticket:
Gilt nur in Verbindung mit dem Reparatur- bzw. Serviceauftrag der Werkstatt
Berechtigt zur einmaligen, maximal einstündigen Fahrt von und zur Werkstatt
Gilt auf allen Nahverkehrsmitteln im gesamten Verkehrsverbund Oberelbe
Kunden sollten ihre Werkstatt nach einem Werkstatt Ticket fragen.
Ansprechpartnerin bei den DVB für Inhaber einer Auto- oder Fahrradwerkstatt:
Frau Oldenburg- Kurze
Telefon: 0351 875-11 43
E- Mail: marketing@dvbag.de
Quelle: DVB Einsteiger vom März 2016
23.02.2016; 21:03 [09]
Frühjahrsinspektion der Bergbahnen
Bis 4. März wird das technische Denkmal überprüft, um weitere Jahrzehnte zu schweben. Dann ist die Standseilbahn dran.
Bis zum 4. März müssen Fahrgäste auf die Schwebebahn verzichten. Denn am Montag beginnt die Frühjahrsrevision bei den Dresdner Bergbahnen. Dann wird sie außer Betrieb genommen, um die gesamte Anlage zu überprüfen. Auch die Seilbahnsteuerung sowie die Fernüberwachungs- und Signalanlage müssen ihre Funktionstüchtigkeit unter Beweis stellen.Gleichzeitig werden die Horizontal- und Vertikallager der Stützenkonstruktion begutachtet und verschlissene Teile der Bremsen an einem der beiden Wagen ausgetauscht. Anschließend erfolgt die jährliche TÜV- Abnahme, wie DVB- Sprecher Falk Lösch informiert. Fahrgäste nach Oberloschwitz können in der Zeit die Buslinie 84/309 benutzen.
Im Anschluss daran wechseln die Techniker zur benachbarten Standseilbahn, die vom 7. bis 18. März gewartet wird. Hier werden ebenfalls alle Bauteile kontrolliert, einschließlich aller Hochbauten, Tunnel und Viadukte. Dann steht die TÜV- Prüfung auf dem Plan. Außerdem wird das 38 Millimeter dicke Zugseil durch einen Sachverständigen kontrolliert. Dafür nutzt er ein magnetinduktives Prüffeld, das sogar einzelne gerissene Fasern im Inneren des geflochtenen Seils aufspüren kann. Während der Revisionsarbeiten wird im Einsatzzeitraum der Standseilbahn ein Anruflinientaxi im 30- Minuten- Abstand angeboten. Das sollte allerdings 20 Minuten vor der geplanten Abfahrt unter 0351/8571111 bestellt werden.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 20. / 21. Februar 2016
17.12.2016; 23:16 [08]
Ängste um neue Wendeschleife der Straßenbahn
Für die Gleise am Diebsteig ist ein Ersatzbau geplant. Anwohner fürchten, dass dann weniger Bahnen fahren.
Derzeit geht es für die Linien 7 und 8 in Hellerberge nur langsam voran. Weichen, die von der Königsbrücker Straße zur Wendeschleife „Diebsteig“ in den Wald führen, verhindern ein schnelles Vorankommen zwischen den Stationen „Hellersiedlung“ und „Infineon Süd“. Und das, obwohl dort eigentlich die Fahrt frei ist. Den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) ist diese Verzögerung schon länger ein Dorn im Auge. Jetzt soll sich dort etwas tun.
Die bestehende Wendeschleife soll abgerissen und das Gebiet am Diebsteig renaturiert werden. Dafür entsteht an der Haltestelle „Infineon Süd“ ein Ersatzbau. Bislang trennen sich die Bahnen der Linien 7 und 8 an der Station auf der Königsbrücker Straße. Während die Linie 8 links in den Wald nach Hellerau einbiegt, fährt die Linie 7 weiter die Verkehrsachse nach Weixdorf entlang. Durch den Neubau der Schleife können die DVB die Geschwindigkeit der Straßenbahnen im entsprechenden Abschnitt nicht nur auf 60 Stundenkilometer erhöhen. Es entstehen so auch neue Verbindungen: Künftig können die Trams auch zwischen Hellerau und Weixdorf pendeln. Eine Verbindung vom Stadtzentrum über die Schleife und wieder zurück ist dann ebenfalls möglich.
Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren. Wenn alles gut verläuft, möchten die Verkehrsbetriebe bereits im Frühjahr 2017 mit dem Bau beginnen. Bis zum Sommer soll die neue Schleife fertig sein, danach wird mit dem Abriss im Wald begonnen. Bis Ende 2017 sollen schließlich alle Arbeiten beendet sein, sagt DVB- Sprecher Falk Lösch. Damit meint er auch die Renaturierung des Gebiets. Fast 5,2 Millionen Euro werden für das Vorhaben investiert. Doch die Pläne der Verkehrsbetriebe stoßen nicht nur auf Begeisterung.
„Der Bau der neuen Wendeschleife zielt eindeutig auf eine Taktausdünnung im Bereich Hellerau hin“, sagt Anwohner Lothar Wahler. Er befürchtet, das die Linie 8 bald nicht mehr alle 10, sondern nur alle 20 oder sogar 30 Minuten in seinen Stadtteil fährt. Denn in den Plänen steht, dass der Bau auch für „eine mögliche planmäßige Einkürzung von Straßenbahnfahrten zum Beispiel im Schwachlastverkehr“ gedacht ist. Auch die Tatsache, dass mit der neuen Schleife eine Verbindung vom Stadtzentrum und wieder zurück möglich ist, stimmt den Hellerauer skeptisch. Sollte die Linie 8 tatsächlich eingekürzt werden, fürchtet er ein höheres Verkehrsaufkommen in dem Gebiet. „Schließlich steigen dann viele auf das Auto um“, sagt er. Und ihn stört noch mehr.
Zwar planen die Verkehrsbetriebe, die Haltestellen im Abschnitt zwischen „Hellersiedlung“ und „Infineon Süd“ barrierefrei auszubauen. Doch das ist nicht komplett möglich. Weil die landwärtige Haltestelle der Linie 8 auf Höhe von Infineon in einer Linkskurve liegt, sind nach dem Umbau nur die ersten drei Türen der Straßenbahn barrierefrei erreichbar. Auch, dass für die neue Wendeschleife massiv in das Landschaftsschutzgebiet eingegriffen wird und Bäume weichen müssen, ärgert Wahler.
„Dafür wird das Gebiet am Diebsteig renaturiert und eine Fläche bei Weixdorf aufgeforstet“, sagt Sprecher Falk Lösch. Für Ausgleichsmaßnahmen müssten immer mehr Bäume gepflanzt als gefällt werden. Eine genaue Zahl kann der Unternehmenssprecher aber noch nicht nennen. Auch bezüglich der anderen Sorgen des Anwohners hat Lösch gute Nachrichten. Zwar gehöre die Linie 8 nach Hellerau nicht zu den stärksten Verbindungen der DVB. „Aber eine Taktausdünnung ist momentan und in absehbarer Zeit nicht geplant“, sagt er.
Für den Neubau der Gleisschleife hat das Unternehmen sich entschieden, um im Falle eines Unfalls besser reagieren zu können und um das Tempo der Straßenbahnen zu erhöhen. „Pro Fahrt gewinnen wir so ein bis zwei Minuten“, sagt Lösch. „Außerdem war die bestehende Schleife auch am Ende ihrer Nutzungsdauer.“ 35 Jahre sind die Schienen im Gebiet am Diebsteig alt, normal seien im Schnitt um die 20 Jahre. „Im Frühjahr 2017 hätten sie sowieso erneuert werden müssen“, sagt Lösch.
Doch diese Aussagen beruhigen den Anwohner nicht. „Die Einkürzung dürfte dennoch irgendwann kommen. Wenngleich auch nicht zeitnah, sondern erst, wenn sich die Volksseele beruhigt hat“, argwöhnt Lothar Wahler. „Für mich klingen die Argumente für einen Neubau irgendwie zusammengesucht und schöngeredet.“ Deswegen hat der Hellerauer Einwendungen gegen den Plan an die Landesdirektion Sachsen geschickt. Er hofft, dass sich ihm noch andere Anwohner anschließen. Bedenken können von diesen noch bis Donnerstag geäußert werden.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 17. Februar 2016
17.12.2016; 23:15 [07]
Neue Fährverbindung zwischen Pieschen ins Ostragehege?
Die geplante Elbbrücke ist kaum umsetzbar. Deswegen wollen die Pieschener Ortsbeiräte nun die einstige Fähre wiederbeleben.
Eine Brücke von Pieschen ins Ostragehege rückt in weite Ferne. Bereits 2011 hatte der Bauausschuss die Stadt beauftragt, die Möglichkeit einer Querung für Radfahrer, Fußgänger und den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu prüfen. Die Ergebnisse wurden zunächst im Altstädter, wenig später auch im Pieschener Ortsbeirat vorgestellt. Die Politiker aus dem Dresdner Norden schlugen eine Alternative zu dem Bauwerk vor.
Denn dass ein Bauwerk nicht in Frage kommt, machte Stadtplaner Matthias Pfeil in seinem Vortrag deutlich. Geprüft hatte die Stadt fünf Varianten, die vom Ostragehege an unterschiedliche Stellen in Pieschen führten. So wäre eine Verbindung zur Kötzschenbroder, zur Herbst-, zur Leipziger oder zur Bürgerstraße sowie zum Alexander- Puschkin- Platz denkbar gewesen. Zwar habe sich während der Untersuchung die Brücke zur Kötzschenbroder Straße als Vorzugsvariante herausgebildet, sagt Pfeil. Doch wirklich realistisch ist auch sie nicht.
Denn für alle Querungen sind strenge umweltrechtliche Auflagen zu erfüllen. Sorge macht auch die Höhe, um den sogenannten Gefährdungsbereich zu gewährleisten. Den fordert das Bundesschifffahrtsamt, damit führerlose Schiffe die Brücke nicht rammen. Knapp fünf Meter müsste das Bauwerk dafür hoch sein. Dementsprechend lang wären die Brückenrampen. Das ist aus städtebaulicher Sicht aber kaum umsetzbar. So müsste die Rampe für die Variante an der Bürgerstraße direkt durch die geplante Markuspassage führen. Auch für die anderen Brücken wären große Eingriffe notwendig. Und auch die Kosten werden so in die Höhe getrieben.
Die einfachste Variante für Fußgänger und Radler würde zehn Millionen Euro kosten. Eine Querung, die auch von Straßenbahnen befahren werden kann, könnte bis zu 43 Millionen Euro teuer werden. Hinzu kämen jährliche Betriebskosten, die laut Pfeil bei etwa fünf bis zehn Prozent der Investitionssumme liegen. Deswegen brachten einige der Pieschener Ortsbeiräte eine andere Idee ins Spiel:
Eine Fähre soll künftig vom Ball- und Brauhaus Watzke an der Kötzschenbroder Straße zum Ostragehege fahren. Der Vorschlag kam erstmals bereits vor einigen Jahren auf, auch sie war von der Stadt geprüft worden. Herauskam, dass die Kosten für eine Fährverbindung deutlich geringer wären. Einmalig müssten rund 1,8 Millionen Euro investiert werden, jährlich etwa 180.000 Euro. „Wir Pieschener gucken jeden Tag auf das Ostragehege. Wir können es fast greifen und es ist doch so fern“, sagte Heidi Geiler (Freie Bürger). „180.000 Euro im Jahr sollte es uns wert sein, diese grüne Lunge zugänglich zu machen.“ Diese Aussagen fanden viel Zustimmung.
Bis 1992 gab es auch bereits eine Fähre, die zwischen der Friedrichstadt und Pieschen schipperte. Doch diese war wegen zu niedriger Nachfrage eingestellt worden. Falk Lösch, Pressesprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), sieht auch jetzt keinen hohen Bedarf. Zu den Kirchentagen vor fünf Jahren hatte das Unternehmen testweise eine Fähre eingesetzt. Da wurde die Fähre auch viel genutzt. „Damals waren aber auch etliche Besucher in Dresden“, so Lösch. Um den Betrieb unter normalen Bedingungen zu untersuchen, fuhr das Boot noch zwei Wochen länger.
Da wurden es dann deutlich weniger Fahrgäste. Wochentags nutzten 235 Personen die Verbindung. Zum Vergleich: Die Verbindung zwischen Kleinzschachwitz und Pillnitz ist mit 2.375 Gästen Spitzenreiter. Selbst mit der am wenigsten genutzten Fähre zwischen Tolkewitz und Niederpoyritz fahren täglich rund 80 Personen mehr. Deswegen sei eine Fährverbindung wahrscheinlich realisierbar – auch wenn es hier ebenfalls Schwierigkeiten, wie beim barrierefreien Zugang gibt – aber rechnerisch wenig sinnvoll. „Der Testeinsatz nach den Kirchentagen hat gezeigt, dass die Nachfrage nicht so gigantisch ist“, so der Pressesprecher. Er stellt aber auch klar, das die Verkehrsbetriebe nicht der Entscheidungsträger sind. Neue Linien werden grundsätzlich von der Stadt beschlossen. „Wenn der Stadtrat eine Fähre möchte und weiß, wie sie finanzierbar ist, werden wir das auch machen“, sagt Lösch.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 13. / 14. Februar 2016
12.02.2016; 00:03 [06]
Weitere 20 Busse für Dresden bestellt
40 alte Busse werden bis Ende Februar durch neue Fahrzeuge ersetzt. Die nächste Bestellung steht schon bevor.
Die restlichen 19 neuen Gelenkbusse einer Großbestellung sind in Dresden angekommen. Sie werden bis Ende Februar nach und nach mit Kassen, Bildschirmen und Komponenten des Leitsystems ausgerüstet und anschließend in den Liniendienst der Verkehrsbetriebe gestellt, sagt DVB- Sprecher Falk Lösch am Donnerstag. Im Gegenzug verlassen alte Fahrzeuge die Flotte. Die ersten 21 Diesel- Gelenkbusse der Bestellung sind bereits im Einsatz.
Die Niederflurbusse vom Typ Mercedes Citaro C2 und MAN Lions City bieten Platz für mindestens 160 Fahrgäste und verfügen über zwei Flächen für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Sie stoßen so wenig Stickoxide aus wie ein Auto, fahren leiser und bremsen geschmeidiger. Die Verjüngung der Flotte war dringend nötig: Das älteste Fahrzeug hat über eine Million Kilometer auf dem Tacho und verbraucht sieben Prozent mehr Diesel. Das hatte zuletzt die Wartungskosten in die Höhe getrieben. Die Förderregeln des Freistaats erlauben es nicht mehr, den Fuhrpark jährlich in kleineren Mengen zu modernisieren. Das Mindestalter der Flotte muss acht Jahre betragen. Das ist 2015 der Fall gewesen. Deshalb wurden neben den jetzt ausgelieferten 40 Bussen gleich weitere 20 Fahrzeuge beantragt. Am Mittwoch gab das Wirtschaftsministerium die Zustimmung. Laut DVB kommen auch Wagen mit mehr Plätzen als bisher in Frage.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 05. Februar 2016
12.02.2016; 00:02 [05]
Millionen Zuschuss für Busse und Bahnen
Rieseninvestition bei den Dresdner Nahverkehr: Das Land fördert in diesem Jahr unter anderem den Gleisneubau auf der Wehlener Straße, den ersten Abschnitt der neuen Stadtbahn 2020 in der Oskarstraße und den kauf 20 neuer Busse. Das Geld steht ab sofort zur Verfügung, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch mit.
Zu den Projekten, die gefördert werden, gehört außerdem der Gleisneubau auf der Bautzner Straße zwischen Glacisstraße und Hoyerswerdaer Straße im Zuge der Straßensanierung. Wann die Arbeiten dort beginnen, steht allerdings nicht fest. Auch für die Schaffung weiterer barrierefreier Haltestellen gibt der Freistaat Geld. Geplant sind diese etwa am Strehlener Platz, am Jägerpark und bei Infineon Süd.
Unterstützt wird auch die Deutsche Bahn, die das Dresdner S- Bahn- Netz unterhält. Für die Fertigstellung der Arbeiten am Knotenpunkt verspricht das Land eine gemeinsame Förderung mit dem Bund. Entlang der Linien S2 und S3 gibt es außerdem Mittel für neue Anzeigetafeln. Insgesamt investiert der Freistaat in diesem Jahr 131,5 Millionen Euro in alle sächsischen Nahverkehrsprojekte.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 04. Februar 2016
07.02.2016; 20:04 [04]
Großbaustelle in Strehlen
Ende 2016 starten die Arbeiten für die neue Stadtbahntrasse. Außerdem wird das Gleisdreieck am Hugo- Bürkner- Park saniert.
Auf Strehlen kommen in nächster Zeit einige Veränderungen zu: Noch in diesem Jahr soll das Großbauprojekt Stadtbahn 2020 starten. Los geht es im September mit dem Ausbau der Haltestelle Querallee. Ab November soll der Zustieg für die Fahrgäste der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) an dieser Stelle barrierefrei sein. Direkt im Anschluss beginnt der Gleisbau in der Tiergarten- und Oskarstraße.
Dort entsteht der erste Abschnitt der neuen Straßenbahnverbindung zwischen Strehlen und Löbtau. DVB- Sprecher Falk Lösch rechnet damit, dass Ende 2017 Straßenbahnen über die Teilstrecke zwischen den beiden Haltestellen Wasaplatz und Querallee rollen. Damit sie auch wirklich fahren können, wird Strom benötigt. Deshalb haben die DVB Ende vergangenen Jahres den alten Strehlener Bahnhof samt Grundstück gekauft. Auf dem Areal soll ein sogenanntes Gleichrichterunterwerk entstehen, das die Straßenbahnen künftig mit Energie versorgen wird. Derzeit verhandelt das städtische Tochterunternehmen mit einem Investor über die Nutzung des Bahnhofsgebäudes. In den Räumen ist Platz für kleinere Läden, geplant ist auch ein Café oder Kiosk. „Wir selbst wollen im Gebäude einige Büro- und Aufenthaltsräume nutzen“, sagt Lösch. Etwa für die Straßenbahn- und Busfahrer, die am Haltepunkt ihre Schicht beginnen oder beenden.
Wie viel Geld die Verkehrsbetriebe für das historische Backsteingebäude und das Grundstück bezahlt haben, will Lösch allerdings nicht verraten. Bislang seien dafür jedenfalls keine Fördergelder für den Ausbau der Straßenbahntrasse genutzt worden. „Davon bezahlen wir lediglich den Bau der Stromversorgungsanlage“, erklärt der DVB- Sprecher. Mithilfe des Investors soll nun die Ausgabe für das Bahnhofsgebäude refinanziert werden. Ob dieser Das Haus kauft oder seinen Gebäudeanteil von der DVB anmietet, sei indes noch nicht entschieden.
Fest steht, das die Strehlener im kommenden Jahr mit allerlei Straßensperrungen leben müssen. Denn parallel zu den Gleisbauarbeiten in der Tiergarten- und Oskarstraße startet ein weiteres großes Bauprojekt: Die Sanierung des Gleisdreiecks am Hugo- Bürkner- Park. Das sei aber so nicht geplant gewesen, sagt Projektleiter Andreas Neukirch. „Eigentlich wollten wir mit dem Gleisdreieck eher beginnen.“ Die Planungen hatten sich allerdings verzögert, weil die Stadtentwässerung die Bauarbeiten nutzt, um Abwasserschächte zu erneuern. Doch die Zeit drängt: Nach mehr als 20 Jahren ist die Sanierung der Gleisanlage an der Kreuzung von Lockwitzer und Hugo- Bürkner- Straße nun nicht länger aufzuschieben. Älter sind nur die Schienen in der Wasa- und Franz- Liszt- Straße – über sie rollen schon seit 30 Jahren die Dresdner Straßenbahnen.
Die DVB investieren nun zunächst etwa drei Millionen Euro in das Gleisdreieck an der Kreuzung Lockwitzer / Hugo- Bürkner- Straße. Im Falle eines Unfalls auf der Strecke zwischen Prohlis und dem Stadtzentrum wird die Weiche als Wendemöglichkeit für die Straßenbahnen genutzt. Wenn die Schienen im Frühjahr 2017 ausgetauscht werden, fällt diese Möglichkeit weg. Deshalb wird in der Hugo- Bürkner- Straße eine Bauweiche in Höhe der Dohnaer Straße installiert, damit die Bahnen während der Sanierung zumindest zwischen Prohlis und Strehlen pendeln können. Auf der Strecke zwischen Hugo- Bürkner- Straße und Lennéplatz wird dann ein Ersatzbus zum Einsatz kommen.
Der Gleisbau am Wasaplatz wird vor allem in den Sommerferien 2017 stattfinden. Bis dahin sollen die Bauarbeiten am Gleisdreieck in der Hugo- Bürkner- Straße fertig sein. Auch, damit es nicht zum Verkehrschaos auf den Umleitungen kommt. Autofahrer müssen entweder auf die Teplitzer oder auf die Reicker Straße ausweichen. Das genaue Verkehrskonzept rund um die Großbaustellen wird noch erarbeitet.
Sind die Gleise in Strehlen neu verlegt und ausgetauscht, geht es in der Wasastraße gleich mit den nächsten Bauarbeiten weiter. Ob die 30 Jahre alten Schienen noch 2017 oder erst Anfang 2018 ausgetauscht werden, stehe derzeit noch nicht genau fest. „Dann wird es aber auch dort noch einmal zu Sperrungen kommen“, sagt DVB- Sprecher Lösch. Belohnt werden die Strehlener mit einer neuen Asphaltschicht auf der Fahrbahn, mehr Platz für Fahrradfahrer und holperfreien Gehwegen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 03. Februar 2016
31.01.2016; 17:23 [03]
Bald neue Buslinie über die Döbelner Straße?
Schon länger ärgern sich Trachenberger über eine schlechte Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Für sie gibt es nun Hoffnung. Denn die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) prüfen derzeitdie Einrichtung einer neuen Buslinie über die Döbelner Straße. Das hatte der Dresdner Stadtrat gefordert. Eine Testfahrt hat es auf der Straße zwischen Trachenberge, Trachau und Pieschen- Nord bereits gegeben. Doch noch läuft die Prüfung.
„Zurzeit können wir leider noch nicht konkret sagen, wann welche Linie und mit welchem Verlauf über die Döbelner Straße fahren wird“, sagt DVB- Sprecherin Anja Ehrhardt auf SZ- Anfrage. Wenn alle notwendigen Tests abgeschlossen sind, soll diesen Sommer eine Vorlage in den Stadtrat kommen. Klar ist bislang nur, dass es auf der Döelner Straße voraussichtlich um die Einrichtung einer komplett neuen Buslinie gehen wird. Eine Verlängerung der Linie 64 ist nicht geplant.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 26. Januar 2016
10.01.2016; 20:25 [02]
Fähren zum Stadtfest ab 2017?
Das Stadtfest darf nicht zu einem reinen Altstadtfest degradiert werden. Mit diesen Worten hat FDP-Stadtrat Holger Zastrow am Donnerstag auf die Pläne des Oberbürgermeisters reagiert, die Neustadt ab 2017 nicht mehr ins Festgelände einzubeziehen.
Hintergrund ist die Sanierung der Augustusbrücke, wodurch es für mindestens zwei Jahre keine direkte Verbindung mehr zwischen Neustädter Markt und Schloßplatz geben wird. „Ein Fest ohne die Neustadt, ohne eine ganze Elbseite, darf sich nicht Stadtfest nennen“, sagt Zastrow und fordert vom Rathaus mehr Kreativität.
„Wie wäre es beispielsweise mit einem kostenlosen Fährbetrieb für alle Besucher während des Stadtfestes, das wäre sogar ein neues Highlight.“ Der Fraktionsvorsitzende kündigte an, dem Plan im Stadtrat nicht zuzustimmen. Hilbert hatte den Wegfall der Neustadt als alternativlos bezeichnet, da die Besucherströme nicht über andere Brücken umgeleitet werden könnten. Er schlägt stattdessen vor, zum Beispiel die Prager Straße mit ins Fest einzubeziehen.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 08. Januar 2016
06.01.2016; 20:02 [01]
153 Millionen Fahrgäste im Jahre 2015 bei der DVB
2015 wurde soviel gebaut, wie lange nicht. Neue Chefs wollen die Erfolgsbilanz fortsetzen.
Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) beginnen das Jahr mit neuen Vorständen: Andreas Hemmersbach und Lars Seiffert treten das Erbe von Reiner Zieschank und Hans- Jürgen Credé an. Für das abgelaufene Jahr ziehen sie eine gute Bilanz. 153 Millionen Fahrgäste wurden in Bahnen, Bussen und Fähren gezählt. Statistisch gesehen bedeutet das mehr als 250 Fahrten pro Einwohner und Jahr. Trotz mehrerer größerer Baustellen konnten die DVB das Ergebnis des Vorjahres ganz leicht übertrumpfen.
Auch das wirtschaftliche Ergebnis ist gut. So konnten die DVB 120 Millionen Euro einnehmen, drei mehr als im Vorjahr. Öffentlicher Nahverkehr ist nicht ohne Zuschüsse möglich. Seit 2006 kommen diese jedoch ausschließlich von den Technischen Werken Dresden und damit nicht mehr aus dem Stadthaushalt.
Für 37 Millionen Euro haben die DVB besonders ihr Straßenbahnnetz erneuert und ausgebaut. Als Beispiele seien die Albertbrücke, die Ludwig- Hartmann- / Wehlener Straße und die Ostra- Allee genannt. Insgesamt wurden fast 12 Millionen Euro mehr investiert als im Jahr zuvor. Knapp die Hälfte des Geldes zahlten Bund und Land als Fördermittel. Zum Jahresende konnten 21 neue Dieselbusse in Betrieb genommen werden, 19 weitere folgen in diesem Monat. In diesem Jahr sollen 20 neue Busse gekauft werden. Ab Juni 2016 werden in Dresden die ersten von insgesamt 150 neuen Fahrscheinautomaten aufgestellt. Diese lassen sich einfacher bedienen, erfordern einen geringeren Serviceaufwand und sind mehrsprachig. Zu den Kosten von 4,9 Millionen steuert das Land 3,6 Millionen Euro bei. Gearbeitet wird auch an einem Projekt zur Programmierung von Ampeln. Zwischen Nürnberger und Albertplatz sind schon 19 Anlagen mit der neuartigen Steuerung ausgerüstet. Bis 2020 werden weitere Ampeln umgestellt.
Exakt 1.781 Mitarbeiter sind in dem Unternehmen beschäftigt, darunter 132 Teilzeitkräfte. Ihre Arbeit wird von den Dresdnern honoriert, so konnten die DVB beim ÖPNV- Kundenbarometer ihren Spitzenplatz verteidigen. Mit der Kampagne „Die Welt bereichert Dresden. Jeden Tag“, erhielt das Unternehmen am 30. November den Politik- Award 2015 in der Kategorie „Öffentlicher Sektor“. Im Programm der neuen Vorstände stehen das Stadtbahnprojekt, ein Jubiläum der Schwebebahn und die Elektromobilität.
Quelle: Sächsische Zeitung vom 05. Januar 2016