Industriebahn Albertstadt (Industriegelände)
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Die Industriebahn Albertstadt wurde auch nur „Industriebahn“ oder „Industriebahn im Norden“ oder bis zum 1. Weltkrieg „Zeugmeistereibahn“ genannt.
Sie ist ein inzwischen stillgelegtes System von Anschlussbahnen des im Norden gelegenen Industriegeländes. Am Kilometer 100,178 der Eisenbahnstrecke Görlitz – Dresden zweigte sie als einseitige Ausweichanschlussstelle mit signalabhängigen Schutzweichen ab.
1992 umfasstre sie 15 Kilometer Einfachgleis, 61 Weichen, 7 doppelte Kreuzungsweichen und 5 Kreuzungen.
Ende der 1980er Jahre wurden etwa 40 Anschließer, Nebenschlussbahnen und Mitbenutzer bedient. Dies war der Höchststand.
Eröffnet am 24. September 1901, wurde sie am 31. Dezember 2004 stillgelegt und 2005 zu großen teilen abgebaut.
Schäden durch die Luftangriffe auf Dresden gab es kaum, den Komplex nach Kriegsende übernahm zunächst komplett die „Rote Armee“. Am 01. Juli 1945 wurde die Albertstadt nach Dresden eingemeindet, die Firmen enteignet und viele der technischen Einrichtungen der Industriebetriebe durch die sowjetischen Besatzer demontiert. Danach kam das gelände in die Verwaltung der damaligen sächsischen Landesregierung für den Reichsfiskus, auf Beschluss dieser sowie Zustimmung der Stadt wurden die „Dresdner Verkehrsbetriebe der Stadt dresden“, die heutige DVB AG, am 01. Januar 1953 als betriebsführende Einrichtung eingesetzt. Bedient wurden die nun volkseigenen Unternehmen im Industriegelände, wobei die zahl der Anschließer einschließlich der NVA und der Sowjetarmee bis Ende der 1980er Jahre auf 40 anwuchs, denen im Jahresdurchschnitt etwa 10.000 Güterwagen laut Ladeplan zu den Anschlüssen, weiteren Nebenschlussbahnen und Mitbenutzern zugestellt wurden.
Neben insgesamt 15 Kilometern Gleis (davon 8 km im Eigentum der DVB) waren 61 einfache Weichen (27 im Eigentum der DVB), sieben doppelte Kreuzungsweichen (zwei im Eigentum der DVB) und fünf Kreuzungen vorhanden.
Maschinentechnische Anlagen waren die handbetriebene Drehscheibe von 5,50 Metern und einer Tragfähigkeit von 25 Megapont (Mp) und eine Gleiswaage mit einer Tragfähigkeit von 100 Mp. Als Lokschuppen diente ein Ringlokschuppen, wobei ein Stand als werkstatt genutzt wurde. Der Lokschuppen II wurde im Januar 1997 abgerissen. Im Zuge des Straßenausbaus im Industriegelände wurde um 2000 sogar ein Gleisabschnitt saniert.
Die schleichende Stilllegung begann Anfang der 1990er Jahre, als zahlreiche Firmen und damit Anschließer ihre Produktion einstellten bzw. Transporte zunehmend auf die Straße verlagert wurden: Zahlreiche Gleisanschlüsse verwaisten, wurden zurückgebaut oder der Natur überlassen.
Die Betriebsführung wechselte zum 01. Oktober 1992 von der DVB zur Deutschen Reichsbahn und lag ab 01. Januar 1994 bei der Deutschen Bahn. Im Oktober 2004 wurde der letzte Güterwagen zugestellt, am 31. Dezember 2004 erfolgte durch die DB AG die endgültige Stilllegung. Die nördlichen Teile der Gleisanlagen wurden bis zum Rückbau von einer Metall-Recyclingfirma noch genutzt.
Im Juni 2005 wurden letztlich im Auftrag der Dresdner Verkehrsbetribe durch eine Gleisbaufirma die Gleise und Weichen der dreigleisigen Übergabegruppe demontiert, die handbediente 5,50-Meter-Drehscheibe vor dem anfangs vierständigen Ringlokschuppen des Industriebahnhofs wurde zwischenzeitlich ausgebaut und verfüllt.
Quelle: Wikipedia
Im Oktober 2021 erfolgt nun der restliche Rückbau der noch vorhandenen Gleise im Auftrag der Dresdner Verkehrsbetriebe. Dennoch wird es auch danach noch einige Meter Gleise zu sehen geben. Im Zuge der Straße „Am Lagerplatz“ zwischen der Cahrlotte-Bühler-Straße und dem Olbrichtplatz bleiben sie vorerst liegen, da diese Gleise nicht der DVB AG gehören. (Anmerkung NVDD)
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Die ersten drei Bilder zeigen den Abschnitt zum Olbrichtplatz, dort sollen die Gleise vorerst liegen bleiben.
Die nächsten Bilder gehen entlang der Straße "Am Lagerplatz".
Nähe Kreuzung "Charlotte-Bühler-Straße/ Am Lagerplatz"
Kreuzung "Else-Sander-Straße/ Am Lagerplatz".
Teilweise wurde nur Erde über die Gleise geschüttet und die Fläche dann begrünt.
Kreuzung "Clemens-Müller-Straße/ Am Lagerplatz".
Kreuzung "Hermann-Mende-Straße/ Am Kohlenplatz
Kreunung "An der Eisenbahn/ Am Kohlenplatz".
Parallel zur Straße "An der Eisenbahn".
Am Ende der Straße "An der Eisenbahn" befinden sich die letzten Gleis zugewachsen im Wald.
Lokomotiven:
Werklok 1 - BR V60 (Baujahr 1976 Fabriknummer 15361 der LEW, seit 1976 Eigentum der DVB AG, 1996 an privat abgegeben, seit 2010 als Leihgabe im Eisenbahnmuseum Chemnitz)
Werklok 2 - BR V60 (Baujahr 1968 Fabriknummer 11978 der LEW, geliefert an EVW Schwedt, seit 1984 Eigentum der DVB AG, 1996 an privat abgegeben, abgestellt)
Werklok 3 - BR V18 (Baujahr 1967, Fabriknummer 261571 der LKM, privat verblieben)
Kleinwagen:
Triebwagen, SKL 24 (Schöneweide) (Baujahr 1976, Fabriknummer 10948 der DR Kirchmöser, Verbleib: Sächsisches Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf)
Beiwagen, Kla Schöneweide (Baujahr 1977, Fabriknummer 2308 der DR Kirchmöser, Verbleib unbekannt)
Beiwagen, Kla Schöneweide (ohne weitere Angaben, aus SKL umgebaut, abgestellt)
Darüber hinaus gab es noch weitere Schienenfahrzeuge für unterschiedliche Zwecke, wie z. B. Werkswagen, Schwellenwagen, einen Schneepflug und Bauloris (Bahnmeisterwagen) sowie Drehschemelwagen für den Schienentransport und anderer besonders langer Gegenstände.
Quelle: Wikipedia
Vielen Dank für die Bilder von Jens Z.
Die Bilder entstanden 2015 in Chemnitz.